Jugend
« Zurück
22. Februar 2018
Großereignis für Kleine
Wie München und die IKG sich auf die ersten deutschen »Junior Games« vorbereiten. Von helmut Reister, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen von 22.02.2018. Dieses Ereignis lässt schon jetzt die Herzen aller Sportfans höher schlagen. München ist vom 30. Mai bis 3. Juni der Austragungsort der »Junior Games«. Der sportliche Wettkampf unter der Regie von Makkabi Deutschland findet hierzulande zum ersten Mal statt.

Vom 30. Mai bis 3. Juni finden in München die »Junior Games« für Sportler im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren statt. © Marina Maisel
Die Idee wurde im Sog der Maccabiah 2017 in Israel geboren. »Wir wollten den Spirit, die Emotionen, die Motivation, das Positive dieses einmaligen Erlebnisses einfach weitertragen«, nennt Alfred Goldenberg den tieferen Sinn, der dahintersteckt. Er ist bei Makkabi Deutschland Vizepräsident der Abteilung Sport und der geistige Vater der »Junior Games«.
Interesse
Wie groß die Lawine am Ende ist, die mit den Spielen losgetreten wird, lässt sich drei Monate vor Beginn nur grob schätzen. »Wir rechnen mit mehreren Hundert Teilnehmern«, prognostiziert Goldenberg mit Blick auf die Anmeldungen, die schon jetzt, kurz nach Beginn der Ankündigung, vorliegen. Das große Interesse, das ihm entgegenschlägt, bestärkt ihn in der Überzeugung, dass aus den »Junior Games« ein dauerhaftes, alle vier Jahre stattfindendes Ereignis wird.
Aktuell steht die Organisation des Events an. Ganz zufällig ist die Wahl auf München als Austragungsort nicht gefallen. Neben Frankfurt und Köln gehört der TSV Maccabi München mit dem umtriebigen Präsidenten Robby Rajber zu den wenigen Vereinen, die die notwendige Infrastruktur mitbringen und ein derartiges Großereignis stemmen können – mit Herz und vollem Engagement.

Ein starkes Team: Vereinsmanager Andreas Huber und Maccabi-Präsident Robby Rajber (v.l.) © Marina Maisel
Das Engagement der Münchner Makkabäer zeigt sich zum Beispiel daran, dass Vereinsmanager Andreas Huber zum »Junior Games«-Beauftragten ernannt wurde und eng mit dem Makkabi-Dachverband zusammenarbeitet. Zu erledigen ist eine Menge: Unterkünfte müssen vorhanden sein, die Versorgung mit koscherem Essen gewährleistet, die Wettkampfpläne erstellt werden. Kleinste Details sind zu berücksichtigen, bevor es losgehen kann.
Ortsverein
Mitmachen können Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren, die sportbegeistert, jüdisch oder Mitglied eines Makkabi-Ortsvereins sind. Die Wettbewerbe, zu denen Teilnehmer auch aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden erwartet werden, erstrecken sich auf die Sportarten Fußball, Basketball, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Fechten, Schach und E-Sports.
»Heads of Sport«, bekannte Maccabi-Sportler, leiten die Jugendlichen durchs Turnier und unterstützen sie. »Die Junior Games«, sagt Alfred Goldenberg, »sollen vor allem eine offene Veranstaltung sein, bei der das Miteinander eine zentrale Rolle spielt.« Konkret auf die »Junior Games« bezogen, zeigt sich das bei den Mannschaftssportarten. Um auch Sportlern, die allein anreisen, die Möglichkeit dazu zu geben, werden Mix-Mannschaften zusammengestellt.
Ein Blick auf das Gesamtprogramm, das den Teilnehmern der »Junior Games« in München geboten wird, macht ebenfalls deutlich, dass »Gemeinsamkeit« ein wesentlicher Faktor der Spiele ist: Am 30. Mai wird das Makkabäische Feuer feierlich gezündet, am 1. Juni gibt es den großen Kabbalat Schabbat aller Teilnehmer, an 2. Juni steht die Party mit dem bekannten DJ Micky Markowitz auf dem Programm, und am 3. Juni findet ein abschließendes Familienfest samt Buffet, Bühnenprogramm, Tanz, Musik und der Siegerehrung statt.
Plattform
Als Gäste des Turniers werden auch prominente Vertreter aus Politik, Kultur und Sport erwartet. Ganz sicher gehören auch etliche Repräsentanten der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern dazu, die auf vielfältige Weise mit dem TSV Maccabi verbunden ist und Unterstützung leistet, wo es nur geht.
IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch ist nicht nur sportbegeistert, sie weiß auch, wie wichtig Plattformen wie die »Junior Games« für junge Juden sind. Zu denen, für die das Sportereignis auf dem Maccabi-Gelände an der Riemer Straße einen Besuch wert sein dürfte, gehört IKG-Vorstandsmitglied Peter Guttmann auf jeden Fall. Er war schon Präsident von Maccabi in München und Präsident von Makkabi Deutschland.
Anmeldungen über die jeweiligen örtlichen Makkabi-Vereine oder auf der Website www.makkabi.de.
VeranstaltungenÜberblick »
April 2025 | Adar II-Nissan
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
Aktuelle Veranstaltungen
Mi. 23.04.2025 | 25. Nissan 5785
Kultur
»Es ist ein Wunder, dass ich lebe«. Betrachtungen von Roman Haller
Beginn 18:30 Uhr:
Erew Jom Haschoah
Gedenkstunde der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
zum 82. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto
und 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager
Roman Haller wurde um den 10. im Mai 1944 in einem Wald bei Tarnopol geboren, wo sich seine Eltern und zehn weitere jüdische Verfolgte versteckt hielten. Weder das genaue Datum noch der genaue Ort seiner Geburt sind bekannt. Den Holocaust überlebte er, gemeinsam mit seinen Eltern Ida und Lazar Haller, dank der Hilfe von Irene Gut, einer jungen Polin, und Eduard Rügemer, einem deutschen Major. Nach dem Krieg wuchs er in München auf, wo er seitdem lebt. Die Geschichte seiner Eltern und die Umstände seiner Geburt wurden 2009 in einem Theaterstück verarbeitet, dem 2023 ein Spielfilm gleichen Titels »Irena’s Vow« folgte. 2001 veröffentlichte Haller »Davidstern und Lederhose. Eine Kindheit in der Nachkriegszeit«, 2004 gefolgt von dem Sammelband »…und bleiben wollte keiner. Jüdische Lebensgeschichten im Nachkriegsbayern«.
El Male Rachamim: Rabbiner Shmuel A. Brodman
gefolgt vom Mincha–Maariv-Gebet
Es singt der Synagogenchor »Schma Kaulenu« unter Leitung von David Rees.
Anmeldung erbeten unter Telefon (089) 20 24 00-491 oder karten@ikg-m.de
Organisation
Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde
Veranstaltungsort
Synagoge »Ohel Jakob« am Jakobsplatz
Mo. 28.04.2025 | 30. Nissan 5785
Kultur
»Ich wandle Einsamkeit um in Worte«. Der israelische Dichter David Rokeah (1916-1985)
Beginn 19:00 Uhr:
Gelesen und vorgestellt von Michael Krüger
»Bald blitzt seine Dichtung in schnellem Feuer hervor und gleitet dann wieder in visionär-dramatische Anschaulichkeit. […]. Die Gedichte, äußerlich einfach und reimlos, bekunden eine tiefe Weisheit und Hellhörigkeit«, heißt es bei dem deutsch-israelischen Soziologen Harry Maor (1914-1982).
David Rokeah, geb. 1916 in Lemberg geboren (heute Lwiw), wanderte 1934 nach Palästina aus. Das Jiddisch seiner frühen Gedichte gab er bald zugunsten des Hebräischen auf und veröffentlichte zehn in viele Sprachen übersetze Gedichtbände Er starb am 29. Mai 1985 in Duisburg während einer Lesereise. Michael Krüger, Übersetzer, Autor, Verleger und Freund des Dichters, zeigt, wie Rokeah seine Gedichte im Wesentlichen selbst ins Deutsche übersetzte. Der Gedichtband »Ich wandle Einsamkeit um in Worte« erscheint soeben im Jüdischen Verlag (Berlin).
Karten nur an der Abendkasse bei freier Platzwahl: 9,- / 6,- Euro
Veranstalter: Stiftung Lyrik Kabinett und Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Oberbayern
Veranstaltungsort: Lyrik Kabinett, Adalbertstr. 83a, 80799 München

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de