Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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Di. 05.09.2017 | 14. Elul 5777

Beginn 11:

Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentates 1972 am 5. September 2017 in Fürstenfeldbruck

Der Landkreis Fürstenfeldbruck gedenkt auch in diesem Jahr den Opfern und deren Angehörigen sowie den Überlebenden des Attentates auf die israelische Olympiamannschaft von 1972.

Foto: Quelle Landratsamt Fürstenfeldbruck

Foto: Quelle Landratsamt Fürstenfeldbruck

Die öffentliche Veranstaltung findet an der Gedenkstätte vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck, Straße der Luftwaffe, 82256 Fürstenfeldbruck statt, dauert ca. 30 Minuten, findet im Freien, im Stehen und bei jedem Wetter statt. Wer dabei sein möchte, wird gebeten sich rechtzeitig auf den Weg zu machen, da Sicherheitskontrollen vor dem Veranstaltungsort stattfinden werden.

„Es ist mir eine besondere Ehre, dass sich die Angehörigen der Opfer aus Israel entschieden haben, erneut an unserem jährlich stattfindenden Gedenken teilzunehmen“, so Landrat Thomas Karmasin. Der Besuch steht in Zusammenhang mit der Einladung der Angehörigen der Opfer aus Israel durch den Freistaat Bayern zur feierlichen Eröffnung des neuen „Erinnerungsortes Olympia-Attentat von 1972“ am Kolehmainenweg im Olympiapark in München, die einen Tag später stattfinden wird.

In Fürstenfeldbruck beginnt die Gedenkveranstaltung mit einleitenden Worten von Landrat Thomas Karmasin und dem Verlesen der Namen der Opfer. Worte des Gedenkens und Erinnerns richten dann die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h. c. Charlotte Knobloch und ein Vertreter des Generalkonsulates des Staates Israel in München an die Gäste. Es folgen Gebete der Geistlichen: Rabbiner Dr. Tom Kucera der Liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Schalom, Dekan Stefan Reimers, Evangelisches Dekanat Fürstenfeldbruck und eines Vertreters des Katholischen Dekanats Fürstenfeldbruck. Nach der Schweigeminute besteht die Möglichkeit, entsprechend dem jüdischen Brauch Steine und auch Blumen niederzulegen. Die musikalische Begleitung übernehmen, wie bei den zentralen Feierlichkeiten 2012, Uli Habersetzer und Ludwig Kettenberger.

Während der XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München erlangte Fürstenfeldbruck traurige Berühmtheit: Anhänger der Terrororganisation „Schwarzer September“ überfielen in den Morgenstunden des 5. Septembers das Quartier der israelischen Mannschaft in der Conollystr. 31 im Olympischen Dorf. Sie ermordeten dabei den Trainer Moshe Muni Weinberg und den Gewichtheber Yossef Romano. Neun weitere Sportler brachten sie in ihre Gewalt. Da man die Geiselnahme in München nicht beenden konnte, wurden die acht Terroristen mit ihren Gefangenen am späten Abend auf den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ausgeflogen. Dort sollten alle Geiseln befreit werden. Die Aktion scheiterte. Alle israelischen Sportler, Trainer und Kampfrichter wurden ermordet: David Berger, Ze´ev Friedman, Eliezer Halfin, Amitzur Shapira, Kehat Schor, Mark Slavin, Andrei Spitzer, Yakov Springer und Yossef Gutfreund. Auch der deutsche Polizeibeamte Anton Fliegerbauer kam bei dem Einsatz zu Tode. Fünf der acht Terroristen bezahlten die Gewalttat mit ihrem Leben.

1997 fand auf dem Rollfeld, dem authentischen Ort des Geschehens, die erste der inzwischen schon traditionellen Gedenkveranstaltungen in Fürstenfeldbruck statt. Mit einer bewegenden Rede vor genau 20 Jahren gelang Dr. h. c. Charlotte Knobloch die bis dahin aus unterschiedlichen Gründen immer wieder ins Stocken geratenen Bemühungen zur Errichtung einer Gedenkstätte erneut in Gang zu setzen.

Zur Erinnerung an die Geschehnisse von 1972 schuf der Bildhauer Hannes L. Götz, dessen Entwurf die Jury 1998 überzeugt hatte, im Auftrag des Landkreises Fürstenfeldbruck mit finanzieller Beteiligung des Freistaates Bayern und des Nationalen Olympischen Komitees Deutschland eine Gedenkstätte. Diese wurde öffentlich zugänglich vor dem Kasernengelände 1999 in einer feierlichen Zeremonie seiner Bestimmung übergeben. Die Skulptur setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: dem Grundaufbau, einem gefassten Granit und den darüberstehenden zwölf schmiedeeisernen Flammenstrahlen. Nach den Vorstellungen des in Gröbenzell wohnenden Künstlers symbolisieren die zwölf Flammen die zwölf Söhne Jakobs und die daraus erwachsenen zwölf Stämme Israels. Zwölf gebündelte Flammenstrahlen erinnern aber auch an die zwölf Ermordeten vom September 1972. Schließlich verweisen die Flammenstrahlen auch auf die Olympische Flamme. Der gefasste Granit wird ergänzt durch eine Bodenplatte mit den eingravierten Namen der Opfer. Zum Kunstwerk gehört eine Tafel mit Erklärungen der Ereignisse vom 5. auf den 6. September 1972.

 

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April 2024 | Adar II-Nissan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


Sa. 13.04.2024 – Do. 18.04.2024 | 5. Nissan 5784

Kultusgemeinde

Ausstellung und Kunstprojekt für die israelischen Geiseln: „Coming Home Soon“

Beginn 11:00

Interaktive Ausstellung
Samstag, 13., bis Donnerstag, 18. April 2024
täglich 11 bis 18 Uhr (am 17. April bis 20 Uhr)
Saal der ehem. Karmeliterkirche, Karmeliterstraße 1, München

Am 7. April waren es auf den Tag genau sechs Monate seit dem Überfall der Hamas auf Israel und damit auch seit Beginn der Geiselhaft von hunderten Verschleppten. Über einhundertdreißig Israelis befinden sich bis heute in Gaza in der Gewalt der Terroristen.

Um auf das Schicksal dieser Geiseln und die damit verbundene menschliche Tragödie aufmerksam zu machen, hat die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern gemeinsam mit zahlreichen Partnern das Kunstprojekt „Coming Home Soon“ der niederländisch-israelischen Künstlerin Inbar Hasson nach München geholt. Das Projekt wurde bereits zu Jahresbeginn unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit in Amsterdam gezeigt. Weiterlesen »

Di. 16.04.2024 | 8. Nissan 5784

Kultur

Der Terror der Hamas. Grundlagen und Perspektiven eines zerstörerischen Systems

Beginn 19:00

Vortrag von Prof. Dr. Peter R. Neumann
Dienstag, 16. April 2024, 19 Uhr

Begrüßung: Dr. Ludwig Spaenle, Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung

Einführung: Bettina Nir-Vered, Vorsitzende der DIG AG München

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terroristen der Hamas israelische Ortschaften. Auf brutalste Weise quälten und ermordeten sie über 1.200 Männer, Frauen und Kinder und verschleppten Hunderte weitere. Insgesamt 134 israelische Zivilisten befinden sich aktuell – sechs Monate später – noch immer in der Gewalt der Hamas; ihr Schicksal ist ungewiss. Gefeiert von vielen Zivilisten im Gazastreifen und in der arabischen Welt, haben Hamas-Anführer seit dem 7. Oktober wiederholt öffentlich zum Ausdruck gebracht, dass die Hamas bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen Angriff auf Israel wie am 7. Oktober 2023 wiederholen würde. In ihrer Gründungscharta ist die Vernichtung Israels als Ziel niedergelegt. Weiterlesen »

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