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1. Februar 2012
Fundstück: Marlene Dietrich singt auf Hebräisch
In Deutschland wurde sie als „Verräterin“ beschimpft und in Israel erhielt sie Standing Ovations von einem zutiefst gerührten Publikum – keine Frage: Marlene Dietrich war nicht nur eine Ausnahmekünstlerin, sondern auch ein ganz besonderer Mensch mit einem einzigartigen Lebensweg.
Geboren 1901 in Berlin, emigrierte sie Anfang der 1930er Jahre in die USA und nahm 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Sie war als Truppenbetreuerin „öfter an der Front anzutreffen als General Eisenhower“ und hatte eine innige Bindung zu den US-Soldaten, ihren „Boys“, mit denen sie 1945 gemeinsam in Deutschland einmarschierte.
„Die Deutschen kämpften für Hitler. Aber die jungen Amerikaner kämpften für die Freiheit anderer. Amerika hatte überhaupt keinen Grund, in den Krieg einzutreten. Dennoch hat es seine Soldaten geschickt. Deshalb bewunderte, liebte und beweinte ich sie“, erklärte Marlene Dietrich 1966.Und auch zu Israel hatte die Grande Dame Marlene Dietrich eine besondere Beziehung: 1960 war sie die erste Künstlerin, die in dem jungen Staat auf Deutsch singen durfte. Den Erlös aus ihrem Konzert in Israel spendete sie einem Reha-Zentrum der israelischen Armee, was ihre Beliebtheit noch weiter erhöhte.
Der Publizist Richard Herzinger schreibt auf seinem Blog über ihr Verhältnis zu Israel: „Wie zuvor bei ihrer erbitterten Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus und ihrer bedingungslosen Parteinahme für die Sache der Freiheit an der Seite der USA im Zweiten Weltkrieg bewies Marlene auch mit der tiefen emotionalen Bindung, die sie zu Israel einging, ein geradezu instinktives Gespür für das moralisch Richtige. Wie im Kampf gegen das NS-Regime hat sie auch nach 1945 untrüglich erkannt, an wessen Seite sie sich mit Herz und Seele zu stellen hatte – in diesem Fall an die Seite des jungen jüdischen Staats, jenes Staats, in dem die Überlebenden des deutschen Jahrtausendverbrechens eine Heimstatt gefunden hatten.“
Auf dem Weg nach Israel lernte sie, so heißt es, von einer Stewardess das hebräische Lied „Shir HaTan“ über Hunger und Stimmen in der Nacht, das sie bei ihrem Auftritt in Tel Aviv vor begeistertem Publikum als Zugabe sang.
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Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
NEUER TERMIN FOLGT – Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Dieser Termin muss auf Bitten von Hr. Kapitelman leider kurzfristig verschoben werden. Ein neuer Termin wird schnellstmöglich bekannt gegeben!
Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »
So. 09.11.2025 | 18. Cheschwan 5786
Arbeitsgruppe "Gedenken an den 9. November 1938"
Jeder Mensch hat einen Namen: Gedenken zum 9. November
Beginn 18:00Sonntag, 9. November 2025, 18 Uhr
Saal des Alten Rathauses, Marienplatz 15, 80331 München
Zum Gedenken an den 87. Jahrestag der so genannten „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938
Die Anmeldung ist bis zum 5. November 2025 auf der Seite des NS-Dokumentationszentrum möglich.*
Die Gedenkveranstaltung wird per Livestream übertragen auf https://www.youtube.com/nsdoku und www.gedenken9nov38.de/live. Weiterlesen »
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