Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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2. August 2016

Europäischer Tag der jüdischen Kultur am 4. September 2016

Der Europäische Tag der jüdischen Kultur (ETdjK) begann zunächst als Tag der offenen Tür im Elsass 1996. Der Erfolg war so groß, dass der Tag jährlich mit immer mehr Veranstaltungsorten gefeiert wurde. 1999 nahmen ganz Frankreich, Deutschland, Schweiz, Italien und Spanien teil. Ein Jahr später kamen weitere elf Länder hinzu. Der ETdjK wurde zu einem echten paneuropäischen Ereignis. Seit 2004 wird das Projekt von der AEPJ (Association europeenne pour la presentation et la valorisation de la culture et du patrimoine juifs) koordiniert. Die Israelitische Kultusgemeinde München & Oberbayern beteiligt sich bereits zum zehnten Mal am ETdjK, der in diesem Jahr unter dem Motto „Jüdische Sprachen“ stattfindet.

Das Programm als PDF-Download erhlaten sie hier.

So offen das Motto klingt, so vielfaltig sind das ganztägige Angebot im Jüdischen Gemeindezentrum und das Programm der 4. Jüdischen Kulturtage am Jakobsplatz im Anschluss. Die besondere Beziehung der Juden zur Sprache zeigt sich u. a. in der Hebräischen Bibel, aber auch in den Sprachentwicklungen in der Diaspora. Die Voices of Ashkenaz geben mit ihren jiddischen und hebräischen Musikstucken einen Einblick in die musikalische Sprache des Judentums.

Während sich die Ausstellung „Haidholzener Psalter“ der Wechselbeziehung von Psalmen, hebräischer Sprache und graphischer Darstellung widmet, greifen die Vorträge, Lesungen und Filmvorführungen weitere Aspekte von Sprachen auf, die im jüdischen Leben im Allgemeinen und in der jüdischen Gemeinde in München eine Rolle spielen.

„Wie ich die deutsche Sprache eroberte“ heißt das Buch von P. J. Blumenthal, in dem er die Geschichte eines  gescheiten, liebenswürdigen jüdischen Taugenichts aus New York erzählt, der vom Fernweh befallen, in eine andere Welt hineinstolpert. Der US-amerikanische Philologe, Schriftsteller und Übersetzer P. J. Blumentha ist in der Bronx/New York City geboren und lebt seit 1975 in München.

Wo Sprache ist, kann auch immer Dialog stattfinden: dies zeigen die Veranstaltungen, die im Rahmen der Jüdischen Kulturtage am Jakobsplatz im  September und Oktober 2016 stattfinden. Egal, ob deutsch, jiddisch, russisch oder hebräisch, Lesung, Konzert oder Film: Das Jüdische Gemeindezentrum lädt zum Kennenlernen der jüdischen Kultur und zum interkulturellen Austausch ein!

Programm

Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2016 unter dem Motto „(Jüdische) Sprachen“

Jüdisches Gemeindezentrum am Jakobs-Platz, Sonntag, 4. September 2016, ab 11.00 Uhr

11.00 Uhr & 14.00 Uhr
Führungen durch die Münchner Innenstadt mit Chaim Frank: »Auf jüdischen Spuren«. Begrenzte Teilnehmerzahl. Voranmeldung und Rückbestätigung erforderlich unter karten@ikg-m.de (Betreff: 1. bzw. 2. Stadtrundgang).

12.00 Uhr & 14.30 Uhr
Führungen durch die Synagoge »Ohel Jakob« mit Vorträgen von Elisabeth Rees-Dessauer & Shimrit Sutter-Schreiber
Ohne Voranmeldung, Einlass jeweils 30 Minuten vorher.

12.00 – 18.00 Uhr

Flohmarkt mit literarischen und musikalischen Schnäppchen.

Schmuckstand der »Kreativen Werkstatt« (Projekt von ASZ / IKG-Sozialabteilung).

Quiz-Casio mit tollen Preisen.

Hätten Sie gewusst, dass Tacheles aus dem jiddischen Sprachgebrauch stammt? Oder dass Michael Douglas und David Beckham jüdische Wurzeln hat? Auch der angeblich typische US-amerikanische Bagel kommt eigentlich aus der jüdischen Küche. – Sie hätten es gewusst? Testen Sie Ihr Wissen!

Kalligraphie mit dem Künstler und Schreiber Moran Haynal.

Moran Haynal wurde 1949 in Budapest geboren, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Berlin und studierte in Wien an der Akademie für Bildende Künste. Anfang der 1990er Jahre wanderte er von Ungarn nach Israel aus, lernte in Beth El die klassische jüdische Kalligraphie und arbeitete als freier Künstler sowie als Schreiber von Torah-Rollen, Mesusot und Ketubot. Derzeit lebt Moran Haynal in München. Seine Gemälde, Zeichnungen, Kalligraphien und Gebrauchsgrafiken sind u. a. im Musée National d’Hanoi in Vietnam, im Israel Museum in Jerusalem und in der Nationalgalerie in Budapest vertreten. Moran Haynal ist Mitglied der Wiener Secession sowie der Ungarischen und der Israelischen Künstlervereinigung.

12.00 – 18.00 Uhr
Koscheres Büffet von Feinkost Danel

15.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung »Haidholzener Psalter« (Psalmen im Bild) von Josua Reichert & Karl Neuwirth

16.00 Uhr
P. J. Blumenthal liest aus seinem Buch „Wie ich die deutsche Sprache eroberte“.
P. J. Blumenthal, in der Bronx / New York City geboren, ist ein US-amerikanischer Philologe, Schriftsteller und Übersetzer. Er lebt seit 1975 in München.

18.00 Uhr
Voices of Ashkenaz
Konzert mit Melodien in Hebräisch, Jiddisch und Deutsch

Eintritt zu Führungen, Vorträgen und Konzert je 5 Euro.

Veranstaltungsort
Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 München
Telefon +49 (0)89/20 24 00 491, Kartenbestellung unter E-Mail: karten@ikg-m.de

Veranstalter
Kulturzentrum der Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, www.ikg-m.de

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Aktuelle Veranstaltungen


Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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