Kultur
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15. Oktober 2014
Ein Aufschrei im Park
Die Kultusgemeinde zeigte Michael Verhoevens Film »Let’s go!« nach den Erinnerungen von Laura Waco. Von Miryam Gümbel, erschienen in der Jüdischem Allgemeinen, 15.10.2014. Eine Woche zuvor hatte die ARD den Spielfilm Let’s go! ausgestrahlt. In der Kultusgemeinde gab es bereits im September im Rahmen der Jüdischen Kulturtage der IKG die Gelegenheit zur Voraufführung – verbunden mit einem Gespräch mit dem Regisseur Michael Verhoeven und einigen seiner Mitwirkenden.Der Film basiert auf Laura Wacos Erinnerungen Von Zuhause wird nichts erzählt. Auch wenn die Autorin, die heute in den USA lebt, selbst nicht anwesend war, so waren doch viele ihrer Jugendfreundinnen zur Preview gekommen. So erlebten sie ihr eigenes Heranwachsen und so manches Problem der »Second Generation« noch einmal hautnah.
Nachkriegsjahre
Die deutsche Nachkriegsgesellschaft sollte nicht einmal wissen, dass die Nachbarn Juden waren. Das misslang allerdings weitgehend und brachte entsprechende Probleme. Und das nicht nur im Film, auch wenn hier einige Szenen die Situation besonders pointierten. Behutsam führt Michael Verhoeven die Zuschauer an die Nachkriegsjahre heran, in denen alle um ihr Auskommen kämpften.

Regisseur Michael Verhoeven mit einigen Darstellern des Films »Let’s go!« © Marina Maisel
Lauras Familie glaubte, wie viele andere auch, dass in der Großstadt die Bedingungen für ihre Kinder besser sein würden. Gleichzeitig wird ein Bild der Zeit gezeichnet – mit ersten eigenen Autos und dem klassisch-obligatorischen Sommerurlaub in Italien. Akzente setzt ein vielschichtiger Alltag aus Humor und vielen Missverständnissen, mit Prügeleien und erster Liebe.
Diese Zeit wird für Laura – die von Alice Dwyer gespielt wird – wieder lebendig, als sie nach dem Tod des Vaters in den 1960er-Jahren wieder nach München kommt. Die Ankunft der Tante, die mit israelischem Selbstverständnis sehr direkt manches Familienproblem der Generation von Holocaust-Überlebenden anspricht, birgt für Laura den Schlüssel, endlich auch im Park ihrer alten Wohnsiedlung ebenso laut wie befreiend das herauszuschreien, was sie als Kind immer hatte verschweigen müssen: »Ich bin Jude!«
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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