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27. November 2012
„Die Freiheit der Erwachsenen ist die Verantwortung.“
Bundespräsident Joachim Gauck beim Raoul-Wallenberg-Projekttag. Einen besonderen Tag durften Berliner und Brandenburger Schülerinnen und Schüler heute im Berliner Freizeit- und Erholungszentrum FEZ erleben: Unter dem Motto „Einer kann vieles bewirken“ lernten sie die Geschichte des schwedischen Diplomaten und Gerechten unter den Völkern Raoul Wallenberg und seines lebensrettenden Einsatzes im deutsch besetzten Budapest kennen. Raoul Wallenberg wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.

Berlin, 27. November 2012: Podiumsdiskussion mit Schülerinnen und Schülern bei einem Projekttag zum Thema "Raoul Wallenberg: Gerechter unter den Völkern. Diplomat – Retter – Held". Foto: Sebastian Bolesch
Gemeinsam mit Bundespräsident Joachim Gauck diskutierten acht Schülerinnen und Schüler über Raoul Wallenbergs Haltung, über Freiheit, Zivilcourage, Verantwortung und Entscheidungen, die jeder einzelne im Leben trifft. Der Bundespräsident, der von den Botschaftern des Staates Israel, Yakov Hadas-Handelsman, und Schwedens, Staffan Carlsson, begrüßt worden war, sagte unter anderem: „Wir sollten nicht fragen, was wir nicht können, sondern fragen, was wir jetzt können, aber uns weigern zu tun. Sie, liebe Jugendliche, müssen keine Helden werden, sich aber immer fragen, welche Wahl habe ich heute.“
Der Bundespräsident beantwortete die Fragen der Jugendlichen, die sich hauptsächlich um Zivilcourage, rassistisches Gedankengut, Heldentum und Diplomatie drehten. Warum wird Zivilcourage in Deutschland nicht genug gewürdigt? Was können wir gegen rassistisches Gedankengut tun? Brauchen wir heute noch Helden? Warum wird uns Jugendlichen heute so wenig von solch wichtigen Menschen wie Raoul Wallenberg erzählt? Warum ist Raoul Wallenberg Ehrenbürger der USA, aber nicht Deutschlands? Diese und weitere Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler.
Joachim Gauck beantwortete diese Fragen ausführlich und gab den Jugendlichen vor allem auf den Weg, dass sie am Ende immer die Wahl haben. Die Wahl, einen bequemen Weg zu wählen oder einen schwierigen. Dafür aber einen, mit dem sie mit sich leben können. Es sei wichtig, sich nicht Schuldgefühlen hinzugeben, sondern sich Wissen anzueignen und Verantwortung zu übernehmen.
Teil des Projekttages war auch die Ehrung eines weiteren Gerechten unter den Völkern, die durch die Botschaft des Staates Israel durchgeführt wurde: Gerhard Kurzbach, der als Wehrmachtsoffizier rund 200 Juden das Leben rettete. In unserem morgigen Newsletter werden wir darüber ausführlich berichten.
Zum Abschluss des Projekttages berichtete Otto Romberg, von Raoul Wallenberg Geretteter, den Schülerinnen und Schülern von seinem Leben und von seiner Begegnung mit Wallenberg.
Der Projekttag Raoul Wallenberg, während dessen sich die Schülerinnen und Schüler auch in Arbeitsgruppen mit den Themen auseinandersetzten, war ein Gemeinschaftsprojekt der Botschaft des Königreichs Schweden, der Botschaft des Staates Israel, des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und des FEZ Berlin.
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„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
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Do. 11.12.2025 | 21. Kislew 5786
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„Vom Leben des Geistes“: Thomas Meyer in Zwiesprache mit Hannah Arendt
Beginn 19:00Vortrag und Gespräch
Donnerstag, 11. Dezember 2025, 19 Uhr
Moderation: Dr. Susanne May
Hannah Arendt (1906-1975) sah sich selbst eher als handelndes, denn als philosophierendes Wesen; für eine Denkerin dieses Formats zweifellos ein ungewöhnlicher Zug. Gleichwohl nimmt sich ihr Biograf Thomas Meyer diese Selbstcharakterisierung zu Herzen. Er macht die persönlichen Erfahrungen nachvollziehbar und rekonstruiert die praktischen und politischen Kontexte, in denen Arendt gedacht und geschrieben hat. Thomas Meyer wird die Person Hannah Arendts – auch unter dem Aspekt ihres Jüdisch-Seins – zunächst in einem Vortrag vorstellen.
Im Anschluss wird die geistige Zwiesprache mit Arendt im Gespräch vertieft. Weiterlesen »
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