Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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13. April 2021

Di geshikhte fun nisht farbetene gest: Dzigan un Shumacher in Yisroel

»Scholem Alejchem«-Vortrag in jiddischer Sprache von Dr. Diego Rotman
(dt. «Geschichte ungebetener Gäste: Dzigan und Shumacher in Israel«)

Mittwoch, 28. April 2021, 19 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Michael Brenner
Einführung: Dr. Evita Wiecki

Shimon Dzigan und Izrael Schumacher bei einem Gastspiel in Berlin, 1949 © Bildarchiv Pisarek / akg-images

Dr. Diego Rotman stellt in seinem Vortrag das vielfältige und umfangreiche Schaffen der jiddischen Schauspieler, Komiker und Satiriker Shimon Dzigan (1905-1980) und Izrael Shumacher (1908-1961) vor. Ihre Karriere begann im modernistischen Kleinkunsttheater Ararat in Lodz, gegründet 1927 vom jiddischen Poeten Moyshe Broderzon. Auf den Warschauer Bühnen der 1930er Jahre entwickelten sie ihre bissige politische und soziale Satire. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges flohen die beiden Künstler in die Sowjetunion. Ihre Rückkehr nach Polen war von kurzer Dauer – bereits 1950 kamen sie in Israel an. Schnell lernten sie, dass Jiddisch in Israel unerwünscht war. Aber trotz vielfacher Einschränkungen und Verbote gelang es Dzigan und Shumacher, politische Satire auf Jiddisch auf die Bühne zu bringen. Ihre Kunst galt (und gilt) als legendär – an ihre Qualität reichte das hebräische satirische Theater lange nicht heran.

Dr. Diego Rotman ist Leiter des Departments für Theaterwissenschaften an der Hebräischen Universität in Jerusalem. In seiner Forschung geht es vorwiegend um die Beziehung zwischen der modernen hebräischen und jiddischen Kultur, wie sie sich im Diskurs über das jiddische Theater und Drama im Staat Israel zwischen 1948 und 2003 widerspiegelt.

Diego Rotman © privat

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Diego Rotman als Künstler und Kurator tätig. Zusammen mit seiner Frau Lea Mauas gründete er 2001 die Künstlergruppe Sala-Manca, in deren Kunstprojekten sie sich ausführlich mit kulturellen, medialen und sozialen Übersetzungen auseinandersetzen. Das 2009 gegründete Mamuta Art and Media Center, Jerusalem, bietet Künstlern und Wissenschaftlern aus Israel und aus dem Ausland einen kreativen Raum, um einander zu begegnen, gemeinsam zu arbeiten und ihre Kunstprojekte auszustellen.

2021 erscheint Rotmans Buch The Yiddish Stage as a Temporary Home: On Dzigan and Shumacher’s Theater (1927-1980), De Gruyter Verlag, Berlin.

Veranstalter: Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur und Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Anmeldung: Bis zum 26. April 2021 unter: juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de. Die Zugangsdaten erhalten Sie kurz vor der Veranstaltung.

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 29.09.2025 | 7. Tischri 5786

Kultur

Meine deutsche Geschichte. Wie ich als ukrainischer Jude meine neue Heimat sehe

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch mit dem Autor Mihail Groys
Montag, 29. September 2025, 19 Uhr

Moderation: Ariella Chmiel (angefragt)

Mihail Groys, geb. am 29. April 1991 in Tschystjakowe (damals Tores) im Donbass, kam in den 90er-Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine  nach Deutschland. Nun – über 25 Jahre später – blickt er humorvoll und anekdotenreich auf seine Geschichte und die des Landes, das ihm inzwischen Heimat geworden ist. Auch wenn Deutschland für ihn als Juden nie ein Land wie jedes andere sein kann, geht es ihm um Begegnung auf Augenhöhe und ein Plädoyer für Verständigung und Dialog. Groys arbeitet als politicher Berater in Berlin und schreibt über migrations- und gedenkpolitische Themen u. a. für die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

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