Religion
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11. Mai 2011
Deutschland wird zum Staat der Gläubigen erhoben
Auf Spiegel Online hinterfragt Autor Frank Patalong den Erkenntnisgewinn der Glaubensfrage im Zensus 2011. Er wähnt Ungenauigkeit bei der Suche nach der Antwort auf die spannenden Frage „Was glauben eigentlich die Deutschen?“ Patalong meint nicht, dass der Zensus hier weiterhelfen wird. Zwar werden entsprechende Daten erhoben, aber das Ergebnis stehe jetzt schon fest: „Finden wird die Volksbefragung nichts als Gläubige – Atheisten sind nicht vorgesehen“, so Patalong.
Es gibt Menschen, die glauben an Gott, Götter oder Gurus, ohne formell Glaubensgemeinschaften anzugehören. Und es gibt formell Gläubige, die zwar Mitglieder der Kirchen sind, aber längst allen Glauben verloren haben. Und „Ungläubige“ verschiedener Art, Zweifler und Überzeugte.
Weltanschauungen und Werteorientierungen bestimmen das Leben und Handeln von Menschen. Natürlich sind sie darum auch Stoff für den Zensus. Auf die Frage, warum im Haushaltsfragebogen nach Religion und Weltanschauung gefragt wird, findet das Statistische Bundesamt darum auch eine schlüssige Antwort: „Wegen der Bedeutung, die der Religionszugehörigkeit für das Leben der Menschen zukommt, nicht zuletzt für das Verständnis von Prozessen der Integration von Zuwanderern und ihrer Kinder, sind vertiefende Informationen hierzu wichtig.“
Endlich also soll sich das Bild unserer Gesellschaft konkretisieren. Oder doch nicht?
Der Haushalts-Fragebogen gönnt dem Thema zwei Frageblöcke, die mit 7 und 8 überschrieben sind. In Frageblock 7 wird erfasst, ob man Mitglied einer Glaubensgemeinschaft ist. Wenn das so ist, darf man mit Block 9 weitermachen – man ist damit erfolgreich als gläubig erfasst. Das mag dann zwar gelogen sein, nicht aber im Sinne des Gesetzes.
Der Fragebogen erzwingt also quasi ein religiöses Bekenntnis von Leuten, die Glaube und Kirche fernstehen, weiter aber dafür Steuern zahlen. Zweifler oder gar Ungläubige, die aus Bequemlichkeit, Tradition oder sonstigen Gründen – etwa, weil sonst der Job flöten ginge – in der Kirche bleiben, gibt es offiziell in Deutschlands Kirchen nicht, das ist damit geklärt.
Was erfährt man auf diese Weise? Die Zahl der bereits über die Steuerregister erfassten Kirchensteuerzahler, und nicht viel mehr. Die werden statistisch in Gänze als „religiös“ verbucht. Und nicht nur die.
Lesen Sie den ganzen Artikel unter spiegel.de.
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