Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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6. Juni 2012

Deutsche U-Boote: Eine Versicherung für Israel

Ein Kommentar von Bettina Vestring, erschienen auf Frankfurter Rundschau Online. Jeder Bundeskanzler seit Helmut Kohl wusste, dass Israel die deutschen U-Boote braucht, um sie mit Atomraketen zu bestücken. Trotzdem willigten sie in die Lieferungen ein. Zu Recht, denn Israel braucht die U-Boote, um seine Existenz zu sichern.

Es war ein technisches Detail, das die Fachleute aufhorchen ließ: Die U-Boote der Dolphin-Klasse, die Israel sich in Deutschland bauen ließ, sollten besonders große Torpedo-Öffnungen haben. Viel zu groß für konventionelle Waffen, genau richtig für atomar bestückte Marschflugkörper. Schon zu Zeiten von Bundeskanzler Kohl, der die ersten Lieferungen genehmigte, wurde darüber geschrieben.

Und natürlich war das auch allen Bundesregierungen bekannt, egal welcher politischer Couleur. Sie kamen dennoch zu dem Schluss, nicht nur weitere U-Boote an Israel zu liefern, sondern sie auch noch zum Großteil selbst zu bezahlen. Sie taten das, weil sie zu der Überzeugung gekommen waren, dass diese U-Boote nötig sind, um das Existenzrecht Israels abzusichern.

Eine historische Pflicht

Israel ist so klein, dass es mit wenigen Atombomben vernichtet werden kann. Nur die U-Boote ermöglichen dem Land eine wirksame Abschreckung, weil sie den Vergeltungsschlag führen könnten. Zweitschlagfähigkeit, heißt das im Militärjargon. Das ist Israels wichtigste Versicherung, falls ein ihm feindlich gesonnenes Land wie Iran tatsächlich eines Tages über die Bombe verfügt.

Mit den U-Booten hat Deutschland Israel keine neuen Angriffswaffen in die Hand gegeben – davon hat das Land bereits genug. Die U-Boote sind ein Mittel zu einer letzten, verzweifelten Verteidigung. Dabei Hilfe zu leisten, ist eine historische Pflicht für Deutschland.

Die auf der Website veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern wieder, sondern sollen einen Überblick über den öffentlichen Meinungsbildungsprozess und die gesellschaftliche und politische Diskussion gewährleisten.
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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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