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23. Februar 2017

Dachau: „Amerika rettete Europas Seele“

US-Vizepräsident Mike Pence und IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch besuchten die KZ-Gedenkstätte in Dachau. Von Helmut Reister, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen vom 23.2.2107. Der neue US-Vizepräsident Mike Pence, der sich am Wochenende anlässlich der Sicherheitskonferenz in München aufhielt, hat am vergangenen Sonntag zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter die Gedenkstätte auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers Dachau besucht. Zum Abschluss besuchte er zusammen mit IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch die jüdische Gedenkstätte.

 IKG-Präsidentin Knobloch und US-Vizepräsident Pence auf dem Weg zur Kranzniederlegung. © IKG

IKG-Präsidentin Knobloch und US-Vizepräsident Pence auf dem Weg zur Kranzniederlegung. © IKG

 

In einer kurzen Ansprache erinnerte Charlotte Knobloch an die historische Leistung der Vereinigten Staaten bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus. »Amerika«, sagte sie, »rettete damals die Seele Europas – und die letzten noch lebenden europäischen Juden.« Seitdem, so die IKG-Präsidentin, sei die transatlantische Partnerschaft und Freundschaft eine tragende Säule der freien Welt. »Die USA, Europa und Deutschland sind vereint durch dieselben Werte und das Wissen um den hohen Preis, den unsere Länder für das Erringen und Bewahren dieser Werte gezahlt haben«, erklärte sie vor der jüdischen Gedenkstätte.

Solidarität

Charlotte Knobloch brachte bei dem Besuch des US-Vizepräsidenten auch zum Ausdruck, dass sie die klaren Signale der neuen amerikanischen Regierung hinsichtlich der gegenseitigen transatlantischen Solidarität begrüßt. Für sie steht mit Blick auf die Situation der jüdischen Gemeinschaft, den Staat Israel und die weltweit verstärkten Angriffe auf Demokratie und Freiheit fest: »Die globalen Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. Eine Entfremdung oder gar Spaltung zwischen den USA und Europa hätte verheerende Folgen für unser Leben.« Beeindruckt zeigte Knobloch sich von dem Geschichtsbewusstsein, das der zweitwichtigste Mann Amerikas zu erkennen gab.

Bei einem Rundgang mit der Leiterin der Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, Karin Offman und Hanna Zisels vom Landesverband sowie dem Zeitzeugen Abba Naor war Mike Pence anzusehen, wie sehr ihn die Gräuel der Nazis betroffen machten.

Frieden

Stiftungsdirektor Freller erinnerte im Gespräch mit Pence an die große historische Bedeutung Dachaus. In Deutschland zeige wohl kein anderer Ort besser auf, wie wichtig das Eintreten der Amerikaner gegen Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gewesen ist. Freller verband diesen Dank mit einer Bitte: »Helfen Sie als Vizepräsident der USA in besonderer Weise mit, dass unsere Welt friedlicher wird!« Nie wieder dürften Menschen Hass, Leid und Mord ausgesetzt sein.

Neben der Besichtigung der historischen Gebäude legte Pence einen Kranz im Gedenken an die vielen NS-Opfer am internationalen Mahnmal nieder. Zum Schluss nahm er an einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche der Gedenkstätte teil.

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Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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