Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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25. April 2013

Am Israel Chai!

Jom Haazmaut 2013 – Die Kultusgemeinde feierte den 65. Unabhängigkeitstag des jüdischen Staates. Von Miryam Gümbel, 25.04.2013. Vor 65 Jahren ist der Staat Israel gegründet worden. Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern hat diesen Geburtstag mit einem rauschenden Fest gefeiert. Durch die untrennbare Einheit von Jom Hasikaron und Jom Haazmaut lagen dabei Freude und Trauer auch dieses Jahr wieder eng beieinander.

»Soeben ist Jom Hasikaron zu Ende gegangen, an dem wir an die für Israel gefallenen Soldaten und die Opfer des Terrors erinnern«, sagte Präsidentin Charlotte Knobloch bei der Eröffnung der Feier. »Seit der Staatsgründung sind 23.085 IDF-Soldaten und -Offiziere bei der Erfüllung ihrer Pflicht ums Leben gekommen. 92 waren es allein in den letzten zwölf Monaten. Fast 2500 Bürger wurden zu Opfern des Terrors und des Hasses gegen den jüdischen Staat. All diese Menschen sind uns unvergessen.«

Schweigeminute

Die Gäste, von denen viele bereits bei der Gedenkstunde in der Ohel-Jakob-Synagoge anwesend waren, erhoben sich zu einer Schweigeminute für die Gefallenen und Terroropfer. »Wir verneigen uns vor jenen Menschen, unseren Brüdern und Schwestern, die ihr Leben für ihren Traum verloren. Für unseren Traum von einem eigenen Land, in dem wir als Juden frei und in Frieden leben können«, unterstrich Knobloch, die in ihrer Rede auch die vermissten israelischen Soldaten nicht vergaß.

Jung und Alt: Gemeindemitglieder in bester Stimmung im Hubert-Burda-Saal © Marina Maisel

 

Dann ging der Blick in die Gegenwart und in die Zukunft Israels, und ein fröhlicher Abend folgte, durch den Moderatorin Maria Darminova führte. Auf den Tischen im festlich dekorierten Hubert-Burda-Saal erfreuten die Gäste roséfarbene Hortensienblüten im Kerzenlicht, auf der Leinwand tanzte der Schriftzug »Israel 65« mit den Feiernden auf der Tanzfläche um die Wette. Passend zu den jeweiligen Programmpunkten wechselten die Bilder darunter von einem stilisierten Feuerwerk zu farbenfrohen Obstplantagen.

Israelkritiker

Bevor die Feier richtig in Schwung kam, hatte Charlotte Knobloch unter anderem mit der veränderten Wahrnehmung Israels in Deutschland und Europa in ihrer Rede aber auch noch einige Themen angesprochen, die nachdenklich stimmten: »Insbesondere in der einflussreichen linken intellektuellen Szene sitzen immer mehr leidenschaftliche Israelkritiker. Glücklicherweise haben wir in der Bundeskanzlerin und der ersten Reihe der deutschen Politik gute und verlässliche Freunde und Partner gefunden.«

Dass dazu auch bayerische Politiker zählen, unterstrich an diesem Abend die Anwesenheit von Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sowie am Folgetag der Besuch der Staatsminister Martin Zeil und Ludwig Spaenle beim Empfang des Generalkonsulats. Tibor Shalev-Schlosser, israelischer Generalkonsul in München, erinnerte an die Gründung Israels 1948 und betonte die Notwendigkeit seiner permanenten Existenzsicherung.

Kerzen

Die Verbundenheit zu Israel wurde für alle sichtbar, als die Kerzen im Gedenken an die zwölf Stämme Israels angezündet wurden. Moderator Thomas Münz, Vorsitzender der Münchner Zionistischen Organisation Deutschlands (ZOD), rief schließlich einige Gäste auf die Bühne, die sich für Israel einsetzen: darunter engagierte Jugendliche, Vertreter von Maccabi und Jüdischem Nationalfond KKL, »I Like Israel« sowie Helene und Samy Gleitman vom Freundeskreis des Tel Aviv Museum of Art. Josef Botwin vertrat die Generation, die nach der Schoa am Unabhängigkeitskrieg in Israel teilgenommen hat.

Dass auch die Jugend der IKG zu Israel steht, unterstrichen Kinder aus der Sinai-Schule, die mit ihrem Gesangsauftritt begeisterten. Eine besondere Tanzeinlage bot im Anschluss das Showballett »Genesis«. Zahlreiche Gäste legten zur Musik der Band »Sky High« aus Tel Aviv viele Tänze aufs Parkett – auch noch lange, nachdem der letzte Programmpunkt für Begeisterung gesorgt hatte: Eine mehrstöckige Geburtstagstorte in Blau und Weiß aus dem Restaurant Einstein war in den Saal gefahren worden.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

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„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

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Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

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Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

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Vortrag und Konzert
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Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

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Vorträge (je 30 Minuten)

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  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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