Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Veranstaltungen Kulturzentrum

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Mi. 30.05.2012 | 9. Siwan 5772

Beginn 19:00

„A Historiker un a Kemfer: Emanuel Ringelblum in Varshever Geto“

Vortrag in Jiddisch von Prof. Dr. Samuel Kassow.

Eine deutsche Zusammenfassung ist erhältlich.

Professor Kassow stellt die Geschichte Emanuel Ringelblums dar, eines der bedeutendsten Historiker in Polen zwischen den Weltkriegen. Während der deutschen Besatzung gehörte er zu denen, die nicht nur mit der Waffe, sondern mit der Feder Widerstand leisteten. Er organisierte das geheime Ghettoarchiv, das der Nachwelt Zeugnis über das geschehene Unrecht bewahren sollte und bis 1943 bestand. Wenige Tage vor dem Beginn der sogenannten Großen Aussiedlung in das Vernichtungslager Treblinka im Juli wurde das Archiv an einem geheimen Ort im Ghetto vergraben.

Am 18. September 1946 entdeckten Suchtrupps unter dem Trümmerschutt des Hauses Nowolipki-Straße 68 Teile des Archivs, verborgen in zehn Metallkisten und mehreren Milchkannen: Tagebücher, Aufsätze, Gedichte, Erzählungen, Verordnungen, statistische Erhebungen, rund 35.000 Blatt – Dokumente des Lebens und Sterbens im Warschau dieser Jahre. Die Dokumente hatten mehr Glück zu überleben als die Menschen: Auch Ringelblum und seine Familie wurden im März 1944 von den Deutschen gefunden, gefoltert und ermordet.

Samuel Kassow, 1946 in einem DP-Lager in Württemberg geboren, ist Professor für Geschichte am Trinity College. Er unterrichtete als Gastprofessor u.a. in Moskau, Jerusalem, Harvard und Princeton und veröffentlichte zahlreiche Bücher zur russischen und jüdischen Geschichte, u. a. das bei Rowohlt erschienene Buch „Ringelblums Vermächtnis“, über dessen Originalausgabe das amerikanische Magazin The New Republic schrieb: „Das wichtigste Buch über Geschichte, das man jemals lesen kann.“

Eintritt frei.

Veranstalter: Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur und Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München

Veranstaltungsort: Historicum der LMU, Schellingstr. 12, Raum 001

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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