Nachrichten
« Zurück
23. Dezember 2011
Chanukka sameach! Juden in München und weltweit feiern das Lichterfest
Auf der ganzen Welt begehen die jüdischen Gemeinden in diesen Tagen das Lichterfest Chanukka, in Erinnerung an das Wunder von Chanukka vor mehr als 2100 Jahren.
Auch in München wird seit 20.12.2011 jeden tag ein weiteres Licht am achtarmigen Chanukka-Leuchter entzündet. Am 21.12. haben die Israelitische Kultusgemeinde und Chabad Lubawitsch München alle Münchnerinnen und Münchner sowie Gäste der Stadt auf den Jakobsplatz eingeladen, um gemeinsam das fröhliche Fest des Lichts zu begehen.
Dem Kalender nach beginnt das Chanukka-Fest am 21. Dezember. Doch nach jüdischer Tradition wird schon am Vorabend nach Einbruch der Dunkelheit die erste der acht Kerzen am Chanukka-Leuchter entzündet. Jeden Abend folgt dann eine weitere Kerze, bis schließlich alle acht brennen. Tatsächlich hat der Leuchter oft neun Arme oder Lichterhalter. Das neunte Licht ist der Diener (hebr. „Schamasch“). Nur mit diesem dürfen die anderen angezündet werden.
Das Wunder von Chanukka
Chanukka (dt.: Weihung, Einweihung) ist ein achttägiges jüdisches Fest in Erinnerung an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem vor 2175 Jahren. Damals beendeten die Makkabäer die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa, beseitigten den im jüdischen Tempel von Griechen errichteten Zeus-Altar, und führten den jüdischen Tempeldienst wieder ein.
Fundstück: Jon Stewart und Stephen Colbert über Chanukka
Die Menora war ein Leuchter im Tempel, der niemals erlöschen sollte. Nach der Überlieferung war aufgrund der Eroberung der Syrer nur noch ein Krug geweihtes Öl vorzufinden. Diese Menge Öl reichte normalerweise für nur einen Tag. Die Herstellung neuen geweihten Öls bedurfte aber acht Tage. Durch ein Wunder brannte das Licht die vollen acht Tage – bis neues geweihtes Öl hergestellt worden war.
Das Lichterfest erinnert also an den erfolgreichen Aufstand der jüdischen Makkabäer gegen die Fremdherrschaft von Hellenisten und Syrern und zugleich an das damit verbundene Wunder mit den acht Lichtern der Chanukkia (Chanukka-Leuchter).
Mehr zu Chanukka unter ikg-m.de.
- Präsidentin Dr. h.c. Charlotte Knobloch. Foto: Daniel Schvarcz
- Oberbürgermeister Christian Ude. Foto: Daniel Schvarcz
- Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle. Foto: Daniel Schvarcz
- Rabbiner Yochono Gordon, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und Rabbiner Israel Diskin (v.links). Foto: Daniel Schvarcz
Fotos: Daniel Schvarcz
Geschenke und Krapfen
Chanukka hat auch die christlichen Advents- und Weihnachtsbräuche beeinflusst. Neben dem Anzünden von Kerzen gehören Geschenke zu den Chanukka-Bräuchen. Außerdem werden an den Tagen des Lichterfests in Öl gebratene Speisen gegessen, wie Kartoffelpfannkuchen oder Krapfen. Die jüdischen Schulen sind während der Chanukka-Tage geschlossen.
Chanukka ist in erster Linie ein häusliches Fest. An den Chanukka-Abenden versammeln sich die Familien mit Freunden, um gemeinsam zu essen, zu singen und zu feiern. Die Kinder erhalten Geschenke und Süßigkeiten. Gegessen werden vor allem in Öl gebackene Speisen wie Krapfen (hebr. „Sufganiyyot“) oder Latkes (Kartoffelpuffer) mit Apfelmus und Sahne. Nach dem Anzünden der Lichter werden traditionelle Chanukkalieder gesungen.
Chanukka in München
Ursprünglich zündete man die Lichter nur Zuhause an, später auch in den Synagogen. Seit nunmehr elf Jahren feiert die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern an einem der acht Tage das Fest gemeinsam mit Münchner Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen aus aller Welt. Auf einem öffentlichen Platz – zunächst am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße, dann während des Baus des neuen Jüdischen Zentrums am Sebastiansplatz und seit 2006 auf dem St.Jakobs-Platz – entzündet der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude zusammen mit Rabbiner Israel Diskin von einer Feuerwehr-Hebebühne aus die Lichter der Chanukkia.
Diese ist fast acht Meter hoch, sieben Meter breit und 1,5 Tonnen schwer und gilt als einer der größten Chanukka-Leuchter außerhalb Israels. Er ist das Werk des Krefelder Bildhauers und Künstlers Gershom v. Schwarze (gershom-von-schwarze.de), der zusammen mit seinem Münchner Kollegen Harry Schreyegg den Leuchter gebaut hat. Für die Besucher stehen warme Getränke wie koscherer Glühwein und frische Krapfen bereit. Und natürlich gibt es kein Fest ohne schöne jüdische Musik, die viele Menschen an diesem Tag zum Tanzen bringt und eine ganz besondere Atmosphäre beim Lichtfest herzaubert.
Öffentliche Chanukka-Leuchter werden traditionell auch vor dem Weißen Haus in Washington, nahe Big Ben in London und auf dem Roten Platz in Moskau aufgestellt. Auch am Brandenburger Tor in Berlin wurde am Dienstag die erste Kerze auf einem sechs Meter hohen Leuchter entzündet.
VeranstaltungenÜberblick »
Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de