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18. Oktober 2011

Knobloch: Erleichterung, Dankbarkeit und ein hoher Preis

München, 12.10.2011 | „Ich hoffe und bete, dass sich die Meldungen bewahrheiten“, kommentiert Charlotte Knobloch, IKG-Präsidentin und WJC-Vizepräsidentin, vorsichtig optimistisch die jüngsten Nachrichten aus Israel, wonach sich die dortige Regierung mit der radikal-islamistischen Hamas auf einen entsprechenden Austausch geeinigt habe.

„Mehr als unvorstellbare fünf Jahre halten die Terroristen Gilad als Geisel fest“, so Knobloch. „Wir zählen den 1935-ten Tag seines Martyriums und an jedem einzelnen davon war die jüdische Gemeinschaft weltweit in ihren Gedanken und Gebeten bei dem Jungen und seiner Familie. Ich wünsche nichts sehnlicher, als dass Gilad gesund und wohlbehalten zu seinen Eltern und dem um ihn bangenden israelischen Volk zurückkehrt.“

„Ich atme erst auf, wenn Gilad wieder in den Armen seiner Mutter ist“,

so Knobloch. Aber sie betont: „Schon jetzt gilt unser tiefer Dank in aller erster Linie unserer Kanzlerin Angela Merkel und dem deutschen Unterhändler Gerhard Konrad. Die deutschen Vermittler haben sich seit Jahren unermüdlich in die schwierigen und zermürbenden Verhandlungen eingebracht und schließlich den Durchbruch erst möglich gemacht.“

Zu danken sei aber auch den ägyptischen Unterhändlern. Knobloch: „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass nur ein ernsthafter und direkt geführter Dialog tragfähige Ergebnisse bringt und eben nicht theoretische Debatten im luftleeren Raum, wie sie zuletzt die öffentliche Diskussion über den Nahostkonflikt dominiert haben.“

Zu dem Teil der Vereinbarung, wonach im Gegenzug zur Herausgabe des auf israelischem Terrain entführten Soldaten mehr als 1000 verurteilte palästinensische Gefangene entlassen werden sollen, sagt Knobloch: „Bei aller Euphorie und Freude, die wir über die nahende Heimkehr Gilads empfinden, sollten wir all jene nicht vergessen, die Angst vor dem hohen Preis haben, den Israel zu zahlen bereit ist. Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt insofern vor allem denjenigen, die jetzt mit ansehen müssen, wie die verurteilten Mörder ihrer Angehörigen aus den Gefängnissen entlassen werden und schon jetzt ankündigen, ihren Kampf gegen das jüdische Volk unvermindert fortsetzen zu wollen.“

Pressemitteilung von Charlotte Knobloch am 12. Oktover 2011.

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Mi. 19.06.2024 | 13. Siwan 5784

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Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

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„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

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Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)

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Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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