Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Nachrichten

« Zurück

6. Oktober 2011

Chemie Nobelpreis geht nach Israel

Atommodell eines Ag-Al-Quasikristalls. Foto: Wikipedia

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den israelischen Forscher Daniel Shechtman. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften (RSAS) in Stockholm heute bekannt.

Die Akademie zeichnet den Wissenschaftler für seine Entdeckung von „Quasikristallen“ aus. Shechtmans Entdeckung von 1982 habe den Blick der Chemie auf feste Materie grundlegend geändert, so die Begründung.
„Entgegen der Annahme, dass Atome in Kristallen in symmetrischen Mustern angeordnet sind, bewies Shechtman, dass die Atome auch in Mustern angeordnet sein können, die sich niemals wiederholen“, erklärte die RSAS.

„Seine Entdeckung war äußerst kontrovers. Bei der Verteidigung seiner Ergebnisse wurde er sogar aufgefordert, seine Forschungsgruppe zu verlassen. Jedoch zwang sein Kampf die Wissenschaft letztendlich dazu, ihre Wahrnehmung von Materie grundlegend zu überdenken.“

Daniel Shechtman. Foto: Technion

Shechtman (70) forscht am Technion in Haifa. Nach Bekanntgabe seiner Auszeichnung sagte Shechtman: „Es fühlt sich großartig an.“

Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert. Vor Shechtman wurden bereits neun Israelis mit Nobelpreisen ausgezeichnet: Shmuel Yosef Agnon (Literatur), Menachem Begin, Yitzhak Rabin und Shimon Peres (Frieden); Avram Hershko, Aaron Ciechanover and Ada Yonath (Chemie); Robert Aumann und Daniel Kahneman (Wirtschaft).

Quelle: Ynetnews, 05.10.11

Israel freut sich mit Shechtman

Nach der Bekanntgabe des diesjährigen Chemie-Nobelpreisträgers haben auch zahlreiche Mitglieder der israelischen Regierung gratuliert. Ministerpräsident Binyamin Netanyahu rief Shechtman an und gratulierte ihm im Namen der Bürger Israels: „Jeder Israeli ist heute glücklich“, sagte Netanyahu, der Shechtman auch gleich einlud, sich mit ihm vor der Preisübergabe zu treffen.

Präsident Peres gratulierte ebenfalls am Telefon und sagte, dass Shechtman dem Staat Israel ein wunderbares Geschenk gemacht habe. „Sie geben Hoffnung und dienen als Vorbild für die jüngere Generation. Sie zeigen, dass ein denkender Mensch, der hart arbeitet und mutig ist, bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen machen kann.“

Shechtman antwortete dem Präsidenten und bedankte sich für seine Worte: „Ich schätze Ihre Arbeit für den Staat Israel sehr, in der Vergangenheit, jetzt und in der Zukunft, und wünsche Ihnen alles Gute.“

Wissenschaftsminister Hershkovitz beglückwünschte den Preisträger ebenfalls. Die Preisverleihung an Daniel Shechtman beweise, „dass Israel eine Supermacht im Bereich der Wissenschaft und Technologie ist“, sagte Hershkovitz.

Auch die Deutsche Techniongesellschaft gratulierte dem Preisträger herzlichst. In Deutschland ist er kein Unbekannter, denn seit 2009 bearbeitet Shechtman gemeinsam mit Dr. Frank Witte von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein von der Deutsch-Israelischen-Stiftung (GIF) gefördertes wissenschaftliches Kooperationsprojekt. In dieser Forschungskooperation konnten Magnesiumlegierungen erfolgreich als Biomaterialien etabliert werden.

Quelle: Außenministerium des Staates Israel, 06.10.11

Daniel Shechtman erklärt seine Entdeckung auf youtube.com.

Alle Beiträge der Kategorie Nachrichten ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

Aktuelle Veranstaltungen


Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de