Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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12. Dezember 2024

Literarische Woche gegen Antisemitismus

20. bis 27. Januar 2025

Münchner Literatur- und Bildungsinstitutionen setzen mit einer Veranstaltungswoche ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft der Stadt und in ganz Deutschland

Eine Kooperation des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, der Monacensia im Hildebrandhaus, der Münchner Volkshochschule, des NS-Dokumentationszentrums, der Stiftung Internationale Jugendbibliothek, der Stiftung Literaturhaus München und der Stiftung Lyrik Kabinett

»Es braucht hohe Zäune für ein Judentum in Deutschland.« Der lakonische Befund von Ronen Steinke von der Süddeutschen Zeitung blickt auf eine Vielzahl bedrohlicher antisemitischer Entwicklungen; bedrohlich nicht nur für Jüdinnen und Juden, sondern für die deutsche Gegenwartsgesellschaft als Ganze. Die Polizei verzeichnete im Jahr 2023 mit über 5000 antisemitischen Gewalttaten eine Verdoppelung der Zahlen aus dem Vorjahr. Jüdische Schulen und Synagogen müssen von der Polizei beschützt werden. Zu den alltäglichen antisemitischen Beleidigungen und Belästigungen tritt eine wachsende Gewaltbereitschaft.

Angst ist für viele jüdische Bürger dieses Landes wieder ein konkretes Lebensgefühl geworden.

Das Pogrom vom 7. Oktober 2023 durch die Hamas in Israel ist für viele von ihnen eine (re)traumatisierende Erfahrung, mangelnde Solidarität ein schwerer Vorwurf. Seither hat sich mit der Entwicklung des Krieges und den hohen Opferzahlen unter palästinensischen Zivilisten die Lage weiter verschärft. Legitime Kritik an der Politik der aktuellen israelischen Regierung und antisemitische Einstellungen lassen sich dabei nicht immer scharf trennen.

In der »Literarischen Woche gegen Antisemitismus« soll der Fokus jedoch nicht auf dem Nahostkonflikt liegen – sondern auf dem jüdischen Leben in dieser Stadt und dem Antisemitismus in Deutschland, der sich von rechts und links Bahn bricht in die Mitte der Gesellschaft.

Auf Initiative der Internationalen Jugendbibliothek haben sich Münchner Literatur- und Bildungsinstitutionen und literarische Orte zusammengeschlossen, um mit einer Veranstaltungswoche ein Zeichen der Solidarität mit den Jüdinnen und Juden der Stadt und gegen Antisemitismus in ganz Deutschland zu setzen. Sie nehmen historische Ereignisse und aktuelle Entwicklungen in den Blick, um ein Bewusstsein für den Antisemitismus und dessen Bedeutung in Deutschland zu schärfen.

Das aktuelle Programm finden Sie hier.

 Am 27. Januar 2025, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wird es eine gemeinsame Abschlussveranstaltung geben.

Die »Literarische Woche gegen Antisemitismus« wird gefördert von der Landeshauptstadt München (Kulturreferat) und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

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Aktuelle Veranstaltungen


Do. 11.12.2025 | 21. Kislew 5786

Kultur

„Vom Leben des Geistes“: Thomas Meyer in Zwiesprache mit Hannah Arendt

Beginn 19:00

Vortrag und Gespräch
Donnerstag, 11. Dezember 2025, 19 Uhr

Moderation: Dr. Susanne May

Hannah Arendt (1906-1975) sah sich selbst eher als handelndes, denn als philosophierendes Wesen; für eine Denkerin dieses Formats zweifellos ein ungewöhnlicher Zug. Gleichwohl nimmt sich ihr Biograf Thomas Meyer diese Selbstcharakterisierung zu Herzen. Er macht die persönlichen Erfahrungen nachvollziehbar und rekonstruiert die praktischen und politischen Kontexte, in denen Arendt gedacht und geschrieben hat. Thomas Meyer wird die Person Hannah Arendts – auch unter dem Aspekt ihres Jüdisch-Seins – zunächst in einem Vortrag vorstellen.

Im Anschluss wird die geistige Zwiesprache mit Arendt im Gespräch vertieft. Weiterlesen »

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