Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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9. Oktober 2022

Charlotte Knobloch zur Landtagswahl in Niedersachsen: „Zuwächse für rechtsextreme Partei sind Alarmzeichen für das ganze Land“

München, 9.10.2022. Ersten Prognosen zufolge hat die SPD die heutige Landtagswahl in Niedersachsen für sich entscheiden können, während die rechtsextreme AfD ihr Ergebnis im Vergleich zu 2017 fast verdoppeln dürfte. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte dazu: „Um es klar zu sagen: Ich bin schockiert darüber, wie viele Stimmen bei Wahlen allein mit Angst und mit Hetze zu gewinnen sind. Krisenzeiten waren zwar immer eine Feuerprobe für die Demokratie, aber Zuwächse für eine rechtsextreme Partei in dieser Größenordnung sind ein Alarmzeichen für das ganze Land – weit über Niedersachsen hinaus.“

Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland betonte, es sei mehr als verständlich, dass die Menschen derzeit ihre Sorgen und Nöte mit in die Wahlkabine nähmen. „Wenn sich aber derart viele Wähler für eine Partei entscheiden, die außer Hass und Ausgrenzung nichts zu bieten hat und das Wertegerüst unserer Heimat angreift, dann macht das die Krise nur noch schlimmer. Das bekommen Minderheiten wie die jüdische Gemeinschaft zuerst zu spüren, am Ende trifft es aber die ganze Breite der Gesellschaft.“

Die demokratischen Parteien und die Bundes- und Landesregierungen müssten in dieser Lage eine kraftvolle Antwort geben, wie Knobloch abschließend erklärte: „Damit die Menschen das Vertrauen in die Demokratie nicht verlieren, müssen sie sehen, dass ihre Probleme gelöst werden. Die Bürger erwarten jetzt klare und positive Botschaften. Statt langem Streit braucht es zügige Lösungen, damit wir den Extremisten endlich den Boden entziehen können.“

 

 

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Gedenke und erinnere zu Jom Haschoah: Die Pianistin von Theresienstadt

Beginn 17:00

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Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und Erew Jom Haschoah ein:

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Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

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Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

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