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14. Juni 2022
Charlotte Knobloch nach BGH-Urteil zur Wittenberger „Judensau“: „Relief bleibt in Stein gemeißelter Antisemitismus“
München, 14.6.2022. Im Streit um die „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirche hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass die mittelalterliche Schmähplastik nicht entfernt werden muss. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärt hierzu: „Ich hatte sehr auf eine andere Entscheidung gehofft. Denn wie auch der Vorsitzende Richter selbst bereits gesagt hat, ist dieses Relief ‚in Stein gemeißelter Antisemitismus‘ – und das bleibt es trotz der Distanzierung der Kirche durch eine erläuternde Bodenplatte und einen Aufsteller. Nun wird diese erniedrigende und verletzende Darstellung auch weiterhin offen zu sehen sein.“
„Das ist in Zeiten, da wir jährlich den Anstieg eines bedrohlichen und zunehmend gewalttätigen Judenhasses erleben, mehr als bedenklich. Gegen das sich ausbreitende Gift des Antisemitismus, das unsere freiheitliche Demokratie von innen her auszuhöhlen droht, müssen wir als demokratische und geschichtsbewusste Gesellschaft ein Gegengift entwickeln. So hoffe ich, dass das Urteil nicht das Ende der Diskussion bedeutet und am Ende doch eine konsequente Distanzierung dergestalt stattfindet, dass dieses Relief und andere solche Darstellungen abgenommen und dorthin gebracht werden, wo sie heute am besten aufgehoben sind: ins Museum.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Di. 07.05.2024 | 29. Nissan 5784
Kultur
„Aus der Ferne wirkt alles wie ein Wunder“: Jehuda Amichai (1924-2000) zum 100. Geburtstag
Beginn 19:00Würdigung
Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr
Ein Abend mit Efrat Gal-Ed und Thomas Sparr
Moderation: Ellen Presser
»Ich bin ein Knoten, nicht zu lösen / gleich dem, den man ins Taschentuch knüpft, zur Erinnerung / an etwas. Ich weiß nicht, woran ich erinnern soll und wen, / damit er’s nicht vergisst.«
Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:
»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »
Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784
Nachrichten
Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?
Beginn 19:30Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum
Es diskutieren:
- Wolfgang Bücherl
Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München - Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern - Dr. Sergey Lagodinsky
Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
und - Prof. Dr. Ursula Münch
Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing
Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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