Nachrichten
« Zurück
9. September 2021
Charlotte Knobloch zum Besuch von Annalena Baerbock: „Kampf gegen Hass bleibt Aufgabe für jede neue Regierung“
München, 9.9.2021. Die Präsidentin und der Gemeindevorstand der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) haben am heutigen Tag die Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock, zum Gespräch im Gemeindezentrum der IKG empfangen.
Nach dem Treffen, an dem u.a. auch Gemeinderabbiner Shmuel A. Brodman und Vertreter von Stadtteilsynagogen teilnahmen, dankte Knobloch stellvertretend für die gesamte Kultusgemeinde der Kandidatin für ihren Besuch: „Ich bin froh und dankbar, dass Frau Baerbock trotz der Hektik jetzt in der heißen Phase des Wahlkampfes die Zeit für einen Besuch bei uns gefunden hat. Das ist ein wichtiges Signal, das sicherlich nicht nur in unserer Kultusgemeinde wahrgenommen werden wird.“
Das Gespräch selbst sei in freundlicher Atmosphäre verlaufen und habe verschiedene Themen abgedeckt, die die Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft vor der Wahl bewegten, so Knobloch weiter: „Wir haben unter anderem die Frage der Anerkennung von Rentenansprüchen unter Kontingentflüchtlingen angesprochen, aber natürlich auch den wachsenden Judenhass und das Auseinanderdriften der Gesellschaft. Es war uns wichtig, Frau Baerbocks Position zu diesen Themen zu kennen, denn auch wenn sie für die Mehrheitsgesellschaft oft nicht im Fokus stehen: Für uns sind sie das täglich Brot. Leider, denn gerade im Netz erleben jüdische Menschen Beleidigungen inzwischen fast täglich.“
„Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung und mir auch ein ganz persönliches Anliegen, dass wir Antisemitismus in all seinen Ausprägungen immer und überall entgegentreten – ob im Netz, im Parlament oder auf der Straße“, sagte Annalena Baerbock. „Jüdisches Leben ist zentraler Bestandteil unserer pluralen Gesellschaft. Nach allem Leid, das einst von Deutschland gegenüber Jüdinnen und Juden ausgegangen ist, empfinde ich das als umso größeres Geschenk. Es ist ein Geschenk, das es zu bewahren und zu schützen gilt.“
Man habe in diesem Sinne einen deutlichen Appell an die Kandidatin gerichtet, wie Knobloch abschließend betonte: „Nicht nur wir hier in der IKG erwarten, dass jede neue Bundesregierung, egal in welcher Zusammensetzung, im Kampf gegen Hass und Antisemitismus zügig und klar Akzente setzt. In den vergangenen Jahren wurde zwar bereits viel unternommen, wir sehen aber leider, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Der Hass darf in unserem Land keine Rückzugsorte mehr haben, und viele jüdische Menschen wünschen sich dafür ein deutlicheres Durchgreifen der Politik. Das haben wir auch im heutigen Gespräch zum Ausdruck gebracht.“
VeranstaltungenÜberblick »
September 2025 | Elul-Tischri
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
Aktuelle Veranstaltungen
Mo. 29.09.2025 | 7. Tischri 5786
Kultur
Meine deutsche Geschichte. Wie ich als ukrainischer Jude meine neue Heimat sehe
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch mit dem Autor Mihail Groys
Montag, 29. September 2025, 19 Uhr
Moderation: Ariella Chmiel (angefragt)
Mihail Groys, geb. am 29. April 1991 in Tschystjakowe (damals Tores) im Donbass, kam in den 90er-Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland. Nun – über 25 Jahre später – blickt er humorvoll und anekdotenreich auf seine Geschichte und die des Landes, das ihm inzwischen Heimat geworden ist. Auch wenn Deutschland für ihn als Juden nie ein Land wie jedes andere sein kann, geht es ihm um Begegnung auf Augenhöhe und ein Plädoyer für Verständigung und Dialog. Groys arbeitet als politicher Berater in Berlin und schreibt über migrations- und gedenkpolitische Themen u. a. für die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de