Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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27. Mai 2020

Knobloch zur Zunahme antisemitischer Straftaten: „Hass im Netz stärker bekämpfen“

München, 27.5.2020. Laut der heute vorgestellten Kriminalstatistik ist die Zahl der Straftaten mit antisemitischem Hintergrund im Jahr 2019 um 13 Prozent angestiegen. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu: „Die Zunahme antisemitischer Straftaten kommt nicht mehr überraschend. Besorgniserregend ist vor allem, wie sehr Judenhass in den vergangenen Jahren wieder sichtbar geworden ist: Zwar hätte niemand geglaubt, dass er völlig überwunden sei, aber der Rückhalt, den er offenbar in Teilen der Bevölkerung genießt, ist schockierend. Verschiedene extremistische Gruppierungen haben dazu ihren Teil beigetragen, diesen Antisemitismus wieder salonfähig zu machen – allen voran die sogenannte Alternative für Deutschland.“

Knobloch weiter: „Wie bedrohlich die Atmosphäre inzwischen ist, haben wir erst vor wenigen Tagen am Beispiel des Maccabi-Trainers Max Brym gesehen, der im Englischen Garten mitten in München von einem ‚Coronaleugner‘ wüst antisemitisch beschimpft wurde. Vorfälle dieser Art häufen sich nicht erst, seit Judenhass mit der Ausbreitung des Coronavirus eine neue Projektionsfläche erhalten hat. Wir beobachten diese Entwicklung seit Jahren.“

Knobloch forderte abschließend, gerade im Internet genauer hinzuschauen: „Hass auf Juden und antisemitische Verschwörungstheorien hätten ohne das Internet nie eine solche gesellschaftliche Verbreitung erfahren. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, die gesetzlichen Vorschriften im Netz durchzusetzen und, wo nötig, auch zu verschärfen. Der Rechtsstaat darf nicht tatenlos zusehen, wenn Rechtsextreme zuerst im Internet und dann in der realen Welt das gesellschaftliche Zusammenleben vergiften. Nicht nur die jüdische Gemeinschaft ist hier gefährdet – es ist die gesamte freie und offene Gesellschaft.“

 

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Gedenke und erinnere zu Jom Haschoah: Die Pianistin von Theresienstadt

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Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und Erew Jom Haschoah ein:

Abend zum Gedenken an Alice Herz-Sommer (1903-2014)

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Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »

Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

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