Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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16. Juli 2019

Umstrittene Ausstellungstexte im Jüdischen Museum München – Knobloch: „Einseitig, irreführend und kontraproduktiv“

München, 16.7.2019.  Teile der Begleittexte der Ausstellung ‚Sag Schibbolet!‘ des Jüdischen Museums München stoßen derzeit auf erhebliche Kritik. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärt hierzu: „Die Formulierungen, die das Jüdische Museum in der Installation ‚Desert Bloom‘ seiner Ausstellung ‚Sag Schibbolet!‘ gebraucht, sind einseitig, inhaltlich irreführend und besonders vor dem Hintergrund einer ohnehin zunehmenden Feindlichkeit gegenüber Israel und jüdischen Menschen völlig kontraproduktiv.“

Knobloch weiter: „Dass ausgerechnet einem jüdisches Museum im Zusammenhang mit dem Staat Israel zum Thema ‚Grenzen“ nichts anderes einfällt, als von ‚Militarisierung‘ des Landes zu sprechen und durch Verwendung des Begriffs „Siedlungspolitik“ indirekt die Legitimität der staatlichen Souveränität über die Negev-Wüste in Frage zu stellen, erschreckt mich. Kontext und eine Betrachtung der Bedürfnisse der Bevölkerung des kleinen, bis heute von vielen Feinden umgebenen Landes fehlen völlig, stattdessen entsteht ein einseitig negatives Bild des jüdischen Staates. Welche Bilder schließlich die Rede von ‚Zwangsumsiedlungen‘ der beduinischen Bevölkerung bei Besuchern hervorrufen muss, die Israel nicht aus eigener Anschauung kennen, kann man sich ausmalen.“

Abschließend erklärte Knobloch: „Die Ausstellung geht für meine Begriffe daher weit über die Kritik hinaus, die im Rahmen einer sachlichen Betrachtung der Lage im Negev möglich und berechtigt wäre. Derart verzerrte Darstellungen befördern lediglich falsche Bilder und bestärken in letzter Konsequenz antijüdische Stereotype: Sie bewirken so das genaue Gegenteil dessen, was jüdische Museen überall in der Welt anstreben sollten. Ich hoffe sehr, dass die Museumsleitung und das Kulturreferat hier noch einmal nachbessern und dass eine derart einseitige Darstellung Israels nicht der Haltung der Landeshauptstadt München entspricht.“

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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