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27. Mai 2019
Knobloch nach der Europawahl: „Demokraten müssen zusammenstehen“
München, 27.5.2019. Bei der gestern zu Ende gegangenen Europawahl haben rechtsradikale und rechtsextreme Parteien in vielen europäischen Ländern sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärt hierzu: „Die Ergebnisse der Europawahl beunruhigen mich zutiefst. Wenn rechtsextreme Parteien selbst in europäischen Kernländern wie Frankreich und Italien zur stärksten politischen Kraft werden können, dann zeigt das, dass wir auf dem falschen Weg sind.“
„Diese Entwicklung ist eine Gefahr für das ganze europäische Projekt und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.“
Knobloch betonte, die Wahlergebnisse seien Teil eines größeren, alarmierenden Trends: „Dass gerade heute, da Antisemitismus und Hass in ganz Europa zunehmen, politische Kräfte Wahlsiege einfahren, die solchen Hass und Intoleranz schüren, ist kein Zufall. Wir sehen hier, wie politische und gesellschaftliche Fehlentwicklungen einander auf besorgniserregende Weise verstärken.“
Dies gelte, trotz des verhältnismäßig moderaten Wahlergebnisses, auch für Deutschland: „Dass etwa eine AfD, die für meine Begriffe längst im rechtsextremen Lager angekommen ist, noch immer zweistellige Ergebnisse erzielt, ist erschütternd. Dem einsetzenden Gewöhnungseffekt müssen wir uns mit aller Macht entgegenstellen. Hier sehe ich besonders die demokratischen Parteien in der Pflicht, die im Verbund gegen die Feinde der offenen Gesellschaft in Zukunft noch enger kooperieren müssen.“
Positiv hob Knobloch die gestiegene Wahlbeteiligung hervor: „Ermutigend ist immerhin, dass dieses Mal deutlich mehr Menschen zur Wahl gegangen sind als noch vor fünf Jahren. Es bleibt dabei: Wenn die demokratischen Errungenschaften in Europa auf dem Spiel stehen, sind wir alle besonders gefordert. Ich hoffe sehr, dass die höhere Wahlbeteiligung Ausweis eines gewachsenen Interesse an Europa insgesamt ist.“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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