Pressemitteilung
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4. November 2018
Nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen Rechtsmittel im Fall Palij – Knobloch: „Zutiefst enttäuschende Entscheidung“
München, 4.11.2018 Die Staatsanwaltschaft Würzburg, die im Zuge der Abschiebung des ehemaligen SS-Mannes Jakiw Palij aus den USA nach Deutschland noch einmal mögliche Rechtsmittel gegen ihn geprüft hatte, sieht nach Medienberichten nunmehr von einer Strafverfolgung Palijs ab. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu:
„Ich bin von der Entscheidung der Würzburger Staatsanwaltschaft zutiefst enttäuscht. Es ist ein fatales Signal, wenn Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges im Dienste der SS die Verbrechen der Nationalsozialisten persönlich unterstützt haben, heute in Deutschland einen ruhigen Lebensabend verbringen können. Das gilt für Herrn Palij, und das muss für jeden einzelnen gelten, der Schuld auf sich geladen hat – und zwar unabhängig vom Alter.“
Knobloch weiter: „Entscheidungen der Justiz sind zu akzeptieren, auch wenn man sie nicht immer nachvollziehen kann. Das ‚Nie wieder‘, das aktuell rund um den 80. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 viel zitiert wird, schloss in der Geschichte der Bundesrepublik stets auch die strafrechtliche Verfolgung der Täter mit ein. Dass ehemalige SS-Mitglieder heute nicht gerichtlich belangt werden können, bleibt besonders vor diesem Hintergrund unverständlich.“
Knobloch betonte abschließend: „Viele Opfer von damals haben bis heute keine Gerechtigkeit erfahren. Wann immer möglich, bleibt es daher die Pflicht der deutschen Justiz, die Täter von damals vor Gericht zu stellen.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
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