Pressemitteilung
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8. Juni 2018
Erfolgreiche Kundgebung gegen Antisemitismus auf dem Münchner St.-Jakobs-Platz – Knobloch: „Kampf gegen Antisemitismus ist Kampf für Demokratie und Freiheit in unserem Land“
München, 8.6.2018. Unter dem Motto „Zusammenstehen gegen Antisemitismus!“ sind am heutigen Freitag zahlreiche Münchnerinnen und Münchner einem Aufruf des Oberbürgermeisters im Verbund mit einem breiten Bündnis politischer, kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Institutionen und Organisationen gefolgt. Auf dem St.-Jakobs-Platz in München riefen sie zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft auf und setzten ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, zeigte sich zufrieden.
„Ich freue mich sehr, dass die Münchner so zahlreich gekommen sind. Mein Dank gilt dem Oberbürgermeister für diesen Aufruf. Hier und heute haben wir gesehen, dass München Judenhass entschlossen entgegentritt“, so Knobloch.
In ihrer Rede hatte Knobloch zuvor unterstrichen, „dass der Antisemitismus nicht nur Juden gefährdet. Er gefährdet unsere Freiheit, unsere Demokratie, unsere Einigkeit.“ Derzeit sei jüdisches Leben nur noch unter Polizeischutz möglich, jüdische Schüler würden gemobbt. Knobloch weiter: „Ich fordere daher von Politik und Gesellschaft, dass der Kampf gegen Antisemitismus als das geführt wird, was er ist: Der Kampf aller für die Demokratie und die Freiheit in unserem Land.“ Vor der Kulisse des neuen Gemeindezentrums am St.-Jakobs-Platz erinnerte Knobloch auch daran, dass fast auf den Tag genau 80 Jahre zuvor, am 9. Juni 1938, die alte Hauptsynagoge abgerissen worden war.
Scharfe Kritik übte sie an der AfD: „In dieser Partei verbinden sich Antisemitismus, Rassismus, Chauvinismus und Geschichtsklitterung zu einer menschenverachtenden Haltung, die nie wieder in deutsche Parlamente hätte einziehen dürfen.“ Nicht nur auf der extremen Rechten, sondern für Extremisten aller Couleur sei der Hass auf Israel heute „der kleinste gemeinsame Nenner“. Knobloch rief dazu auf, den Einzug der AfD in den bayerischen Landtag bei der Wahl im Oktober unbedingt zu verhindern.
Die Präsidentin lobte zugleich die Stadt München für den Stadtratsbeschluss vom vergangenen Dezember, der die antisemitische BDS-Kampagne aus städtischen Räumlichkeiten verbannt hatte, und forderte die Anwesenden auf, weiterhin standhaft zu sein: „Ich dachte, es kommt der Tag, da ich nicht mehr kämpfen muss. Nun hoffe ich, dass es den nächsten Generationen vergönnt sein wird.“
Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte in seiner Rede zuvor daran erinnert, dass die „beschämend große Mehrheit der Münchner Bevölkerung“ die Verbrechen an der jüdischen Gemeinschaft gleichgültig hingenommen oder ihnen gar ausdrücklich zugestimmt habe. Auch Reiter hatte betont, es sei angesichts noch immer weit verbreiteter antisemitischer Einstellungen „die Aufgabe einer verantwortungsbewussten und demokratischen Stadtgesellschaft, von sich aus gegen Antisemitismus aufzustehen und sich solidarisch an die Seite der Münchner Jüdinnen und Juden zu stellen.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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