Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Veranstaltungen Kulturzentrum

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Mi. 09.05.2018 | 24. Ijar 5778

Beginn 20:00

Vortrag | Jakob Hessing: Auf der Grenze. Eine autobiographische Wanderung

Münchner Rede zur Poesie XIX

Einführung: Frieder von Ammon

Jakob Hessing © Marc Israel Sellem

Jakob Hessing © Marc Israel Sellem

In seiner Münchner Rede zur Poesie stellt sich Jakob Hessing die Gretchenfrage: „Wie hältst du’s mit der Poesie?“ Bei dem Versuch, eine Antwort zu finden, blickt er zurück und erzählt von Gedichten und Texten der deutsch-jüdischen Tradition, die ihn durchs Leben begleitet haben und die ihn immer noch existentiell (be)treffen – auf der Grenze zwischen Berlin und Jerusalem, zwischen dem Deutschen und dem Hebräischen. Die autobiografische Suche führt Hessing aber auch an eine Grenze, die für ihn innerhalb der hebräischen Sprache verläuft: zwischen ihrer profanen und ihrer heiligen Dimension.

Jakob Hessing, geb. am 5. März 1944 in Lyssowce (Oberschlesien) in einem Erdloch bei einem polnischen Bauern geboren, überlebte die NS-Zeit mit seinen Eltern, wuchs in Berlin auf und wanderte als 20-Jähriger nach Israel aus. Ab 1992 lehrte er an der Hebräischen Universität Jerusalem und leitete von 1996 – 1999 und von 2001 bis zu seiner Emeritierung 2012 deren Germanistische Abteilung. Artikel von ihm erscheinen seit den 1990er Jahren regelmäßig in der FAZ und im Merkur. Seine Publikationen beschäftigen sich u.a. mit Else Lasker-Schüler, Sigmund Freud, Heinrich Heine, Franz Kafka, Paul Celan u.v.a.

Frieder von Ammon lehrt Germanistik an der Universität Leipzig.

Mein Volk

Der Fels wird morsch,
Dem ich entspringe
Und meine Gotteslieder singe …
Jäh stürz ich vom Weg‘
Und riesele ganz in mir
Fernab, allein über Klagegestein
Dem Meer zu.

Hab mich so abgeströmt
Von meines Blutes
Mostvergorenheit.

Und immer, immer noch der Widerhall
In mir,
Wenn schauerlich gen Ost
Das morsche Felsgebein
Mein Volk
Zu Gott schreit.

Else Lasker-Schüler: Sämtliche Gedichte. Hg. von Karl Jürgen Skrodzki. Jüdischer Verlag 2004, S. 93.

Eintritt: € 8 / € 6

Abendkasse, freie Platzwahl

Weitere Informationen unter: (089) 346299

Veranstalter: Stiftung Lyrik Kabinett in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Oberbayern

Veranstaltungsort: Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a / Rgb.

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Aktuelle Veranstaltungen


Di. 07.05.2024 | 29. Nissan 5784

Kultur

„Aus der Ferne wirkt alles wie ein Wunder“: Jehuda Amichai (1924-2000) zum 100. Geburtstag

Beginn 19:00

Würdigung
Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr

Ein Abend mit Efrat Gal-Ed und Thomas Sparr
Moderation: Ellen Presser

»Ich bin ein Knoten, nicht zu lösen / gleich dem, den man ins Taschentuch knüpft, zur Erinnerung / an etwas. Ich weiß nicht, woran ich erinnern soll und wen, / damit er’s nicht vergisst.«
Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »

Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

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