Pressemitteilung
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20. September 2017
Arbeitsdefinition Antisemitismus der IHRA durch die Bundesregierung übernommen | Knobloch: „Ein erster wichtiger Schritt, weitere müssen folgen. Wir brauchen einen Antisemitismusbeauftragten.“
Das Bundeskabinett hat beschlossen, die internationale Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance (IHRA) von Antisemitismus zu übernehmen. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Ich danke der Bundesregierung für diesen wichtigen Beschluss. Er ist ein starkes Signal, ein Meilenstein im entschlossenen Kampf gegen den erstarkten Antisemitismus.“
„Die Arbeitsdefinition ist ein hilfreiches Instrument, um die verschiedenen Formen des Hasses und der Gewalt gegen Juden endlich klar als Antisemitismus zu erkennen und zu benennen.“
Knobloch: „Das Benennen ist aber nur der erste Schritt. Im zweiten muss nun die Bekämpfung des Antisemitismus in seinen vielen Formen auf allen gesellschaftlichen Ebenen vorangetrieben werden.“ Mit der Arbeitsdefinition sei ein umfassendes Verständnis von Judenhass formuliert, das nun Behörden, Justiz, Polizei, aber auch Bildungseinrichtungen als Handlungsgrundlage diene, so die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Knobloch betonte: „Es steht zu befürchten, dass im neuen Bundestag viele neue Mitglieder eine Meinung über Antisemitismus vertreten, die jenseits des bisherigen freiheitlich-demokratischen Konsenses liegt. Es wird ein erster Lackmustest sein, wie schnell sich der neue Bundestag die Arbeitsdeinition ebenfalls zu eigen macht. Das ist jedoch für eine systematische Strategie gegen Antisemitismus dringend nötig. Eine solche brauchen wir endlich, um gezielt und wirksam gegen die vielen Formen des tief sitzenden, wuchernden Hasses und der Gewalt gegen jüdische Menschen und Einrichtungen vorzugehen. Ich fordere daher erneut, im Kanzleramt einen Antisemitismusbeauftragten anzusiedeln. Der Beschluss der Bundesregierung zeigt, dass sie den Antisemitismus als eine Bedrohung nicht nur für die jüdische Bevölkerung, sondern für unsere gesamte rechtsstaatliche Gesellschaft ernst nimmt. Im Kampf dagegen sind noch viele entschlossene Schritte – von der Bildungsarbeit bis zur konsequenten Strafverfolgung – notwendig.“
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Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
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