Pressemitteilung
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18. August 2017
documenta 14 – geplante Performance „Auschwitz on the Beach“ | Knobloch: „Verantwortungslose Relativierung des Holocaust – darf nicht stattfinden“
München, 18.8.2017. „Was hier geplant ist, ist eine groteske Inszenierung“, kritisiert Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, die am 24. und 26. August 2017 im Rahmen der 14. „documenta“ geplante Performance „Auschwitz on the Beach“. Die Aktion thematisiert laut den Initiatoren „das Flüchtlingselend am Mittelmeer“.
„Es ist wichtig, auf das Schicksal von in Not geflüchteten Menschen und das teilweise Versagen der Europäischen Union und der Weltgemeinschaft bei diesem Drama hinzuweisen“, so die Beauftragte für Holocaust-Gedenken des World Jewish Congress. „Aber es ist völlig inakzeptabel und unerträglich, dieses berechtigte Interesse mittels einer völlig verantwortungslosen Relativierung des Holocaust vorzubringen.“
Im Ankündigungstext für die Performance heißt es: „Auf ihren eigenen Territorien errichten die Europäer Konzentrationslager und bezahlen ihre Gauleiter in der Türkei, Libyen und Ägypten dafür, die Drecksarbeit entlang der Küsten des Mittelmeeres zu erledigen, wo Salzwasser mittlerweile das Zyklon B ersetzt hat.“ Und im Folgenden: „Die Externalisierung der europäischen Grenzen bedeutet Ausrottung.“
Dazu Knobloch: „Titel und Ankündigungstext sind absolut geschichtsblind und obszön. Die Flüchtlingsthematik mit Termini aus dem Kontext der systematischen nationalsozialistischen Judenvernichtung zu beschreiben, also die Gleichsetzung mit der Shoa ist unhaltbar, zeugt von unsäglichem Unwissen und entbehrt jeglichen Schamgefühls. Der Holocaust – die gezielte, industriell durchgeführte Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten – ist ein singuläres, präzedenzloses Verbrechen. Jede Relativierung oder Leugnung verbietet sich. Die Künstler sowie die Kuratoren und die documenta-Verantwortlichen schaden dem Ansehen der documenta und vor allem dem berechtigten Anliegen einer humanitären europäischen Flüchtlingspolitik.“
Die ehemalige Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland fordert: „Diese Performance darf in dieser Form nicht stattfinden.“
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Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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