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27. Juli 2017
„Ruth“: Die erfolgreichen Sieben
Der jüdische Frauenverein Ruth bestätigt auf seiner Mitgliederversammlung den alten Vorstand. Von Ellen Presser, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen vom 27.07.2017. Man sagt, die Welt ruhe auf drei Säulen: Tora, Gebet und Zedaka. Aus der Wohltätigkeit hat der Jüdische Frauenverein Ruth seinen eigenen Dreiklang entwickelt.

Jüdische Frauenpower: T. Braun, H. Feiereisen, B. Zaidman, M. Braun, F. Schipper, T. Schvarcz und H. Muallem (v.l.) © Miryam Gümbel
Hauptaufgaben sind das Akquirieren neuer Mitglieder und damit möglichst viele Spenden, um diese an Bedürftige weiterzugeben. Diese Verpflichtung nimmt der Verein unter Leitung seines siebenköpfigen Vorstandes sehr ernst. Das wurde aus dem Tätigkeitsbericht deutlich, den Sprecherin Hanna Feiereisen auf der Mitgliederversammlung jüngst im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz vortrug.
Jeden Dienstagnachmittag zwischen 15 und 17 Uhr können hilfsbedürftige Gemeindemitglieder in der Sprechstunde in der Reichenbachstraße 27 ihre Sorgen und Nöte vortragen. Dort, im Rückgebäude, herrscht die notwendige Diskretion, denn Armut ist oft schambesetzt. In erster Linie geht es um finanzielle Hilfen, notwendige Anschaffungen wie Medikamente, Brillen oder Mobiliar.
Aber auch Beratung beim Umgang mit Behörden und Krankenbesuche – wenn der Verein informiert wird – stehen auf dem Programm. Ein neues Projekt ist die Ausgabe von Essensgutscheinen für einen Mittagslunch im Restaurant Einstein. Damit ist für hochwertige koschere Verpflegung gesorgt, und einsame Bedürftige, die sich nicht einmal einen Caféhausbesuch leisten können, kommen unter Leute. Daneben sind Besuche im Saul-Eisenberg-Seniorenheim und die Übergabe von Geburtstagsgeschenken seit jeher eine Selbstverständlichkeit.
Engagement
IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, die einst selbst über intensives soziales Engagement in die Gemeindepolitik kam, dankte dem Vorstand spürbar bewegt: »Was Sie in Tagen, Wochen, Monaten, Jahren – ohne große Worte – den Menschen an Hilfe zukommen lassen, verdient größten Dank. Ihre Arbeit ist in der Öffentlichkeit nicht zu sehen, aber zu spüren. Ich weiß, es wird mit Herz geholfen!« In dieses Lob schloss Knobloch die langjährigen Mitglieder Rosa Wasserstein und Brigita Zajdman ausdrücklich ein.
Helene Muallem gab im Rahmen ihres Finanzberichts einen Rückblick auf die Jahre 2013 bis 2016. Der Verein könne seiner wohltätigen Arbeit durch drei Quellen nachgehen – durch IKG-Zuschüsse, Mitgliedsbeiträge und Spenden. Allein im Jahr 2016 wurde im Rahmen von drei Familienfesten ausdrücklich um Spenden für den Jüdischen Frauenverein Ruth gebeten. Statt kostspieliger Geschenke nahmen die Initiatorinnen das gute Gefühl mit, ihre Simche mit der wichtigen Mizwe der Zedaka zu verbinden.
Nach solch überzeugenden Vorträgen war die Entlastung des bisherigen Vorstandes, bestehend aus Marianna Braun, Tonia Braun, Hanna Feiereisen, Helene Muallem, Feli Schipper, Tova Schvarcz und Brigita Zaidman, reine Formsache. Da alle bereit waren, ihre vorbildliche Arbeit fortzusetzen, erfolgte die Wiederwahl der erfolgreichen Sieben per Akklamation.
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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