Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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9. Juni 2017

Charlotte Knobloch zu den Protesten gegen die KOPI-Palästinakonferenz in Frankfurt a.M.

München, 9.6.2017. Die Protestkundgebung gegen die KOPI-Palästinakonferenz hat meine volle Unterstützung. Es ist inakzeptabel, dass in Deutschland Judenhass wieder in dieser Form salon- und hoffähig wird.

Die „BDS“-Bewegung will den Staat Israel mit Boykotten, Kapitalabzügen und Sanktionen auf allen Ebenen – wirtschaftlich, kulturell, politisch, wissenschaftlich, gesellschaftlich und politisch – nicht nur international isolieren, sondern in letzter Konsequenz zerstören. Die Unterstützer der Bewegung diffamieren, dämonisieren und delegitimieren den Staat Israel mit doppelten Standards. Das ist Antisemitismus.

Es ist eine besorgniserregende Entwicklung, dass die einseitigen, ideologisch motivierten Propaganda-Lügen und antizionistischen (= antisemitischen) Argumentationsmuster auch in Deutschland verfangen und auf fruchtbaren Boden fallen. Das hat zu einer extremen Zunahme antisemitischer Ressentiments in der deutsche Gesellschaft, speziell im linken politischen Spektrum geführt. Zusammen mit dem erstarkenden Antisemitismus im Zuge der Radikalisierung und Mobilisierung der rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen und Parteien sowie dem massiven Judenhass unter Muslimen in Deutschland ist eine Situation entstanden, die das Lebensgefühl der deutschen Juden tiefgreifend beeinträchtig.

Wer BDS und BDS-Unterstützer unterstützt oder ihnen das Wort spricht, muss es sich zum Vorwurf machen lassen, den Antisemitismus zu befördern. Ich danke den Initiatoren und Rednern für das klare Zeichen gegen Judenhass und ich erwarte von Politik und Gesellschaft, den offenen und versteckten Antisemitismus – in all seinen Erscheinungsformen! – in unserem Land endlich ehrlich zu benennen und zu ächten und noch ernsthafter und entschlossener zu bekämpfen.

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Aktuelle Veranstaltungen


Mi. 19.06.2024 | 13. Siwan 5784

Kultur

Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant und die Erziehung des Menschengeschlechts

Beginn 19:00

Vortrag von R. Prof. emer. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik
Ein Beitrag der Reihe „Die Umkehr des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“

Mittwoch, 19. Juni 2024, 19 Uhr

Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »

Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

Kultur

„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

Beginn 19:00

Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr

Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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