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23. April 2017

Beste Perspektiven

Das Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte wird ausgebaut. Von Helmut Reister, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen vom 16.03.2017. Ein gemeinsames Finanzierungskonzept von Bund und Ländern hat es möglich gemacht: Das Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München wird zu einem dauerhaften Pfeiler der internationalen Holocaust-Forschung und baut seine Forschungsaktivitäten deutlich aus.

Sechs neue wissenschaftliche Mitarbeiter sowie der Umzug in neue, größere Räumlichkeiten (Leonrodstraße 52) verheißen beste Perspektiven.

Neue Mitarbeiter, neue Räume: Das Zentrum für Holocaust-Studien wurde erweitert. © IfZ/Kerstin Schwenke

Neue Mitarbeiter, neue Räume: Das Zentrum für Holocaust-Studien wurde erweitert. © IfZ/Kerstin Schwenke

 

Im Juli 2013 hatte das Institut für Zeitgeschichte in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) damit begonnen, in München ein internationales Kompetenz- und Kommunikationszentrum für die Holocaust-Forschung aufzubauen. »Unser Ziel war es, die bislang maßgeblich in den USA und in Israel angesiedelte Holocaust-Forschung durch einen institutionellen Pfeiler in Deutschland zu ergänzen und zu stärken«, erklärt Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte. Das Zentrum sieht sich dabei nicht nur als Forum für die internationale Schoa-Forschung, sondern insbesondere auch als Brücke nach Osteuropa, der Region, in der für die Zukunft am meisten Erkenntnisgewinn für die Wissenschaft zu erwarten ist.

Erfolgsmodell

»Der Standort München hat sich dabei als Erfolgsmodell erwiesen«, betont der Leiter des Zentrums, Frank Bajohr, der auch als Professor an der LMU lehrt. »Mit der renommierten Infrastruktur des Instituts für Zeitgeschichte und dessen weit verzweigtem Forschungsnetzwerk sowie der engen Anbindung an die LMU«, so Bajohr, »hat das Zentrum seit seiner Gründung rund 40 internationalen Gastwissenschaftlern einen Forschungsaufenthalt in München ermöglichen können.«

Im gleichen Zeitraum wurde auch eine rege eigene Forschungs- und Publikationsleistung an den Tag gelegt. In der neu geschaffenen Reihe Veröffentlichungen des Zentrums für Holocaust-Studien sind seit dem Jahr 2013 zahlreiche Bücher erschienen, darunter eine viel beachtete Edition der Tagebücher von Alfred Rosenberg.

Nach dem erfolgreichen Start ist das Zentrum für Holocaust-Studien seit dem 1. Januar 2017 so auch in die langfristig geplante Ausbauphase eingetreten. Erste Früchte hat das Konzept bereits getragen. Eine Studie der FU Berlin hat jüngst München gemeinsam mit Berlin bundesweit als Hochschulstandort mit den meisten Lehrangeboten zum Themenschwerpunkt Holocaust ermittelt.

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Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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