Pressemitteilung
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6. April 2017
AfD | Knobloch: „Für jüdische Menschen nicht wählbar!“
München, 6.4.2017. In der heutigen Ausgabe der Zeitung „Die Welt“ stellt AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry ihre Partei als „einer der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens“ dar. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und WJC-Beauftragte für Holocaustgedenken: „Es ist an Dreistigkeit und Verlogenheit kaum zu übertreffen, wie die AfD die berechtigten Sorgen jüdischer Menschen vor Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland für ihre Zwecke missbraucht.
Seit Jahren warnt die jüdische Gemeinschaft eindringlich vor dem extremen Judenhass, der nicht erst in den letzten Jahren importiert wurde, sondern der bereits seit langem in der muslimischen Gemeinschaft hierzulande wuchert und von Hasspredigern aus dem In- und Ausland zusätzlich befeuert wird. Die ausgeprägte arabisch-muslimische antisemitische Ideologie verfängt leider gerade bei den jungen Menschen und entlädt sich an den Schulen, auf den Bolzplätzen und in den Straßen, in den digitalen sozialen Netzwerken sowie in verbalen und tätlichen Angriffen auf jüdische Menschen und Einrichtungen. In gleichem Maß besorgniserregend ist jedoch der Antisemitismus, der durch das Erstarken des Rechtspopulismus und -extremismus in ganz Europa eine neue Dimension der Massivität und Aggressivität angenommen hat.“
„Es war ein weit verbreiteter, verheerender Irrglaube, dass Antisemitismus in unserem Land kein Problem mehr sei. In Wahrheit ist der Antisemitismus auch in Deutschland tief verwurzelt und bricht sich jetzt, sieben Jahrzehnte nach dem Holocaust, wieder unverhohlen und ungehemmt Bahn. Im Übrigen auch in weiten Teilen des linken politischen Spektrums, wo der israelbezogene Antisemitismus bisweilen nicht nur salonfähig, sondern Mainstream ist“, so die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.“
Knobloch weiter: „Was die AfD betrifft, so ist festzustellen, dass die Partei seit zwei Jahren eine ungebremste Entwicklung zur Radikalität vollzogen hat. Die AfD ist die politische, parlamentarische Manifestation von Pegida und Co. und ist inzwischen als rechtsextrem anzusehen. Sie steht für Revisionismus, religionsfeindliche Konzepte, eine völkisch-nationalistische Vision, offen und folgenlos geäußerte rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Thesen, Geschichtsklitterei, Holocaustrelativierung oder gar -leugnung sowie offene Nähe zur Neonaziszene. Die Partei distanziert sich, wenn überhaupt, halbherzig und ohne nachhaltige Konsequenzen von diesen Phänomenen und den dafür stehenden Personen in ihren Reihen und Spitzenpositionen. Gezielte Provokation ist Programm, extreme Einzelfälle sind die Regel. Die AfD ist in dieser Form antimodern, antidemokratisch und freiheitsfeindlich. Sie ist ein Schande für unser Land und für jüdische Menschen nicht wählbar!“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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