Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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20. Dezember 2016

Mutmaßliche Terrortat auf Weihnachtsmarkt in Berlin – Knobloch: „Menschenverachtender Anschlag auf unsere Lebensweise und unsere Kultur“

München, 20.12.2016. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem gestrigen Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz um einen Anschlag handelt. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Dieser feige Mord erfüllt uns mit Entsetzen und Trauer. Unsere Gedanken sind bei den Todesopfern, ihren Hinterbliebenen und den vielen Verletzten und ihren Familien. Wenn sich der Verdacht auf einen Terroranschlag inmitten der deutschen Hauptstadt erhärtet, wurden unsere schlimmsten Befürchtungen Realität. Seit Monaten rufen islamistische Hassprediger zu Anschlägen in Europa auf, mobilisieren Terroristen und hetzen gegen unsere Vorstellung von einem Leben in Freiheit und Vielfalt. Sie appellieren an Fanatiker, sich gezielt Mittel und Ziele zu suchen, die Symbolkraft und Wirkungsmacht entfachen, um unsere Gesellschaften im Mark zu treffen.“

Knobloch weiter: „Die schrecklichen Bilder aus dem Herzen Berlins vereinen die Demokraten weltweit. Wir trauern um die Menschen, die einen fröhlichen Abend im Advent genießen wollten, und die nun zu Opfern menschenverachtenden Hasses und hemmungsloser Grausamkeit wurden. Diese Tat ist ein Anschlag auf die Freiheit, auf unsere Lebensweise, auf unsere Werte. Ob wir wollen oder nicht: Es fällt ein Schatten auf das bevorstehende Weihnachts- und Chanukkafest. Natürlich dürfen wir uns in unserer Art zu leben nicht beeinflussen lassen, aber wir müssen noch entschlossener gegen all jene vorgehen, die unsere Werte nicht teilen. Freiheit braucht Wehrhaftigkeit. Freiheit braucht Sicherheit.“

„Die Berliner Polizei hat hervorragend reagiert. Ich danke allen Einsatz- und Rettungskräften. Von der Politik erwarte ich neben deutlicher Worte ein konsequentes Vorgehen gegen Extremisten, die sich politisch oder religiös radikalisieren. Es ist absolut unerlässlich, dass die Sicherheitskräfte alle zur Verfügung stehenden Mittel der Absicherung, der Prävention und der Fahndung an die Hand bekommen, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Das ist die vorrangige Aufgabe des Staates. Die Politik muss der Polizei, dem Verfassungsschutz, aber auch der Bundeswehr – wie es in anderen Ländern üblich ist –, uneingeschränkten Rückhalt und die Möglichkeit geben, alles in der Staatsmacht Liegende zu leisten, um die Bevölkerung zu schützen. Technik und Personalstärke müssen auf der Höhe der Zeit sein.“

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Aktuelle Veranstaltungen


So. 05.05.2024 | 27. Nissan 5784

Kultur

Gedenke und erinnere zu Jom Haschoah: Die Pianistin von Theresienstadt

Beginn 17:00

Sonntag, 5. Mai 2024, 17 Uhr

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und Erew Jom Haschoah ein:

Abend zum Gedenken an Alice Herz-Sommer (1903-2014)

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Di. 07.05.2024 | 29. Nissan 5784

Kultur

„Aus der Ferne wirkt alles wie ein Wunder“: Jehuda Amichai (1924-2000) zum 100. Geburtstag

Beginn 19:00

Würdigung
Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr

Ein Abend mit Efrat Gal-Ed und Thomas Sparr
Moderation: Ellen Presser

»Ich bin ein Knoten, nicht zu lösen / gleich dem, den man ins Taschentuch knüpft, zur Erinnerung / an etwas. Ich weiß nicht, woran ich erinnern soll und wen, / damit er’s nicht vergisst.«
Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »

Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

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