Pressemitteilung
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2. September 2015
Überwältigende Hilfe für Flüchtlinge – Knobloch: „Stolz, Münchnerin zu sein!“
München, 2.9.2015. „Ich bin überwältigt von dem herausragenden Einsatz der Münchnerinnen und Münchner. Gerade auch die Münchner Polizei meistert mit großer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft diese schwierige Situation. Die Welt sieht jetzt auf wunderbare Weise, was ‚Weltstadt mit Herz‘ bedeutet!“, so Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, angesichts der überwältigenden Hilfe für Flüchtlinge in München. Am Hauptbahnhof waren laut Bundespolizei seit Montagabend etwa 2700 Flüchtlinge angekommen. Viele hundert Freiwillige kamen zum Ankunftszentrum für Flüchtlinge, spendeten und verteilten Hilfsgüter wie Wasserflaschen, Windeln, Obst, Süßigkeiten oder Kuscheltiere.
„Ich bin zutiefst beeindruckt und bewegt von den Bildern, die dieser Tage aus München um die Welt gehen. Am 1. September vor 76 Jahren begann mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg, Deutschland überzog die Welt mit schrecklichsten Gräuel und Schrecken, knapp 60 Millionen Menschen ließen ihr Leben“, so die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland weiter.
„Gestern haben wir auf beeindruckende Weise erlebt, dass wir nicht nur in einem neuen Jahrtausend leben, sondern in einem anderen Land. Einem Land der Menschlichkeit, des Verantwortungsbewusstseins und der Zivilcourage. Ein Land, auf das wir stolz sein dürfen und sollten!“
Knobloch weiter: „Ich wünsche mir aber auch, dass man auch jene unterstützt, die nach der Ersthilfe diese Jahrhundertherausforderung stemmen müssen. Die Verantwortlichen in Regierung und Verwaltung müssen über den Tag hinaus im Sinne aller Flüchtlinge die Realität, die Machbarkeit und die Humanität in Balance bringen und dürfen dafür nicht wohlfeil oder polemisch angegriffen werden.“
Ferner gab Knobloch zu bedenken: „Der entfesselte Rechtsextremismus, der abscheuliche Hass und die widerliche Menschenverachtung, die wir in den letzten Wochen überall in Deutschland erleben mussten, hat mich im Innersten erschüttert. Viele Jahre warnen wir schon vor dem braunen Sumpf, den man jahrzehntelang verleugnet hatte und in dem das sogenannte Dunkeldeutschland nun steckt.“
„Aber im Glanzlicht-Deutschland herrschen Empathie und Mitmenschlichkeit, die ihrerseits in dieser Form nicht als selbstverständlich erwartet wurden und die das wahre Bild der Bundesrepublik und ihrer Repräsentanten in der Welt sichtbar machen. Ich bin voller Dankbarkeit gegenüber den Münchnerinnen und Münchnern und ich appelliere an alle Bundesbürger: ‚Seien wir alle gemeinsam dieses Deutschland. Wir haben die Möglichkeiten, die Kraft und den Mut, eine freie und menschliche Gesellschaft zu sein!“, so Knobloch.
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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