Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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15. Februar 2015

Charlotte Knobloch zu den Anschlägen von Kopenhagen: „Dieser Hass ist die größte Gefahr für Europa“

München, 15.02.2015. Mit Fassungslosigkeit und Entsetzen kommentiert Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, die jüngsten Anschläge in Kopenhagen: „Wir erleben eine Zuspitzung des Terrors in Europa. Dieser kommt nicht näher, sondern ist längst da. Mitten in unseren aufgeklärten Gesellschaften haben sich barbarische Kräfte radikalisiert, die unsere Lebensweise verachten.

Sollte sich auch hier ein islamistisches Motiv bestätigen, wiederholt sich in Kopenhagen das Muster von Paris: Erst ein Anschlag auf die Freiheit – dann auf die Juden. In unseren Gedanken sind wir bei der jüdischen Gemeinschaft in Dänemark und den Familien der Opfer. 

Ich hatte gehofft, dass wir im 21. Jahrhundert keine Sicherheitsvorkehrungen mehr an unseren Schulen, Kindergärten, Gemeindezentren und Synagogen bräuchten. Jetzt sind sie nötiger denn je. Diese beängstigende Situation der europäischen Juden hätte ich mir 70 Jahre nach dem Holocaust in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.

Ich fordere von der Politik und Gesamtgesellschaft eine härtere Gangart gegen Islamismus und eine ehrlichere Auseinandersetzung mit den auf der Hand liegenden kulturellen Differenzen. Dazu gehört es auch zu benennen, dass es keine ‚Einzeltäter‘ gibt, sondern dass hinter den Attentaten eine Massenideologie steckt, die weltweit gefördert und gefeiert wird. Unsere freiheitliche Demokratie verträgt keinen antiliberalen Fundamentalismus.“

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Aktuelle Veranstaltungen


Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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