Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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10. Dezember 2014

Charlotte Knobloch zum Tod von Ralph Giordano: „Wir trauern um einen einzigartigen Freund und unbestechlichen Intellektuellen“

München, 10.12.2014.  Mit Bestürzung und Trauer reagierte Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, auf den Tod des Schriftstellers und Journalisten Ralph Giordano.

Charlotte Knobloch: „Ich beklage den Verlust eines einzigartig warmherzigen und feinsinnigen, klugen und aufrichtigen Freundes. Die unbestechlichen, sensiblen, oft auch unbequemen Kommentare und Denkanstöße von Ralph Giordano werden mir und der jüdischen Gemeinschaft fehlen, oft hat er uns aus dem Herzen gesprochen. Die deutsche Demokratie, für die er, der ‚Davongekommene‘, von ganzem Herzen stritt, hat einen brillanten und mutigen Kämpfer verloren. Ralph Giordano kannte die Gefahr, die von den ‚schrecklichen Vereinfachern‘ ausgeht – ihnen hielt er standhaft seine differenzierte, zutiefst menschliche Betrachtung der Welt entgegen. Zu seinem 90. Geburtstag hat er gesagt: ‚Wer die Demokratie beschädigt, der kriegt es mit mir zu tun. Das ist mein politisches Testament.‘ Lieber Ralph Giordano, wir verstehen Ihr Testament als einen Auftrag – auch wenn es nun um uns ein Stück kälter geworden ist.“

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Aktuelle Veranstaltungen


Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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