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15. Oktober 2014
DFB verleiht Julius Hirsch Preis 2014 an die Schickeria
Erschienen auf www.dfb.de. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat heute in Gelsenkirchen den Julius Hirsch Preis 2014 an die Ultra-Gruppe Schickeria überreicht. Die Fangruppe hatte an das Lebenswerk Kurt Landauers erinnert, der nach seiner Internierung in Dachau in die Schweiz flüchten konnte und nach Kriegsende erneut die Präsidentschaft beim FC Bayern München übernahm.
„Jüdische Nationalspieler, Funktionäre und Journalisten haben die Entwicklung des Fußballs zwischen 1910 und 1933 gefördert. Den positiven Einfluss dieser verlorenen Helden spüren wir bis heute. Weil die Schickeria Kurt Landauers Lebensleistung gewürdigt und wieder ins Bewusstsein der Fußballfans gebracht hat, im Stadion des FC Bayern, mit bewegenden Choreographien, wird diese Münchner Ultra-Gruppe heute verdientermaßen ausgezeichnet“, sagte Wolfgang Niersbach vor 300 Ehrengästen bei der Verleihung im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus: „Im Fußball wird niemand ausgeschlossen wegen seiner Religion oder Hautfarbe. Das muss in der Satzung stehen, das muss aber auch gelebt werden. Wir bekennen uns als Verband aus voller Überzeugung zu diesem Preis und werden ihn auch zukünftig verleihen.“

Beeindruckende Stadion-Choreografie der Ultra-Fans des FC Bayern unmittelbar vor Spielbeginn am 2.2.2014 gegen Frankfurt. Foto: FC Bayern München AG
Der Vorstandsvorsitzende der Bayern München AG, Karl-Heinz Rummenigge, der ebenso Ehrengast der Preisverleihung war wie Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball, die ehemalige Zentralrats-Vorsitzende Charlotte Knobloch und Andreas Hirsch, der Enkel des ehemaligen Nationalspielers, in dessen Namen der DFB seit 2005 den Preis verleiht, sagte: „Ich bin 1974 zum FC Bayern gekommen und habe zehn Jahre dort gespielt. In dieser ganzen Zeit habe ich nicht einmal den Namen Kurt Landauer gehört. Das hat sich, Gott sei Dank, verändert. Der heutige Stellenwert von Kurt Landauer beim FC Bayern München ist der größte Verdienst der Schickeria.“ Kurt Landauer wurde im vergangenen Jahr zum Ehrenpräsidenten des deutschen Rekordmeisters ernannt.
Der zweite Preis ging an ein Gemeinschaftsprojekt aus Dortmund, an dem unter anderem Borussia Dortmund, die Fan- und Förderabteilung, das Fanprojekt sowie die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache beteiligt waren. 32 BVB-Anhänger hatten im Juni die polnischen Gedenkstätten in Zamosc, Lublin, Belzec, Majdanek und Sobibór besucht und sich auf die Spurensuche von 800 Dortmunder Juden gemacht, die 1942 deportiert worden waren. Für das umfangreiche Veranstaltungsprogramm „Roth ist bunt“ rund um die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ über die Geschichte des jüdischen Fußballs in Deutschland wird die Volkshochschule der Stadt Roth mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Der Ehrenpreis, den in der Vergangenheit unter anderem Thomas Hitzlsperger und Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo erhalten hatten, geht 2014 an Mario Bendel. Der 46-jährige Berliner schreibt und editiert privat die Facebook-Seite „Fußballfans gegen Rechts“. „Nie wieder“ heißt das Zeichen, das der DFB mit der Stiftung des Julius Hirsch Preises setzt. Er leistet damit einen Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft, in der Demokratie, Menschenrechte sowie der Schutz von Minderheiten unveräußerliche Werte sind.
Interview: DFB.de spricht zuvor mit „Schickeria“-Fan Simon Müller.VeranstaltungenÜberblick »
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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