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2. Februar 2014
FC-Bayern-Wochenende im Zeichen der Verantwortung

Beeindruckende Stadion-Choreografie der Ultra-Fans des FC Bayern unmittelbar vor Spielbeginn am 2.2.2014 gegen Frankfurt. Foto: FC Bayern München AG
2.2.2014. Es war ein Wochenende unter dem Motto „Nie wieder!“. Ein Ausdruck, mit dem sich der FC Bayern nicht allein dem Gedenken verpflichtet, sondern vor allem ein entschlossenes Signal der Verantwortung für das Hier und Heute setzt. Die Fans leisten dabei einen entscheidenden Beitrag.
Es lag eine besondere Stimmung in der Luft, als die halbstündige Dokumentation über Bayern Münchens Ehrenpräsident Kurt Landauer vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt in der FC Bayern Erlebniswelt ausgestrahlt wurde. „Beeindruckend“ lautete das Fazit der geladenen Gäste und Journalisten, die das Beiwerk zum im Herbst 2014 auf der ARD ausgestrahlten Spielfilm „Landauer“ vorab sehen konnten. Sie fanden binnen 30 faszinierenden Minuten Antworten auf viele Fragen, sie lernten die Person, die den heutigen Triple-Sieger stark geprägt hat, näher kennen – und sie bekamen Lust auf mehr Informationen rund um die schwerste Zeit der Klubgeschichte.

Im Anschluss an den Dokumentarfilm diskutierten Charlotte Knobloch, Uri Siegel, Karl-Heinz Rummenigge, Dietrich Schulze-Marmeling und Nick Golüke. Foto: FC Bayern München AG
Landauer stand im Mittelpunkt des Gedenk-Wochenendes, das der FC Bayern München im Zuge des Holocaust-Erinnerungstages in der FC Bayern Erlebniswelt gestaltet hatte. An zwei Tagen, am Samstag, 1.2.2014, für den normalen Publikumsverkehr, am Sonntag, 2.2.2014, für geladene Gäste und Journalisten, setzte der Verein ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Insgesamt mehr als 300 Besucher gedachten 69 Jahre nach der Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gemeinsam in Deutschlands größtem Vereinsmuseum der Opfer des Nazi-Regimes. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, nahm die Veranstaltung zum Anlass, dem FC Bayern München Vorbildcharakter zu attestieren: „Ich möchte von hier aus einen Apell an andere Vereine richten, sich ihrer Vergangenheit anzunehmen. Junge Leute wollen etwas aus dieser Zeit wissen und darüber diskutieren.“
„Der Stern des FC Bayern wurde damals zum ersten Mal hell erleuchtet“
Dass Knobloch Recht hat, zeigte der rege Andrang am Samstag. Rund 1.300 Gäste empfing die FC Bayern Erlebniswelt an diesem Tag, fast jeder von ihnen nahm die Möglichkeit an, sich auf Sondertafeln und anhand von zahlreichen Sonder-Exponaten über die Klubpolitik und die wichtigsten Vorkommnisse zur Zeit des Nazi-Regimes zu informieren. Mehr als 200 Besucher wohnten darüber hinaus den Sonderveranstaltungen im Zuge des Erinnerungstages bei: Die Führung zum Thema „Der FC Bayern im Nationalsozialismus“ fand großen Anklang. Auch die Podiumsdiskussionen waren gut besucht: Eberhard Schulz und Anton Löffelmeier, Mitbegründer von !Nie wieder – Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball blickten auf ihre vielseitigen Projekte zurück. Silvia Holhut (Kreisjugendring München), Dirk Kämper (Drehbuchautor), Hans Steinbichler (Regisseur des Films) stellten in einer launigen Runde das Projekt „Landauer“ vor, Matthias Thoma (Eintracht Frankfurt Museum) und Andreas Wittner (FC Bayern Erlebniswelt) erinnerten an das Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1932.

Uri Siegel übergibt die Urkunde Kurt Landauers Ehrenpräsidentschaft an Karl-Heinz Rummenigge. Foto: FC Bayern München AG
Tags darauf sprach Bayern München Vorstandvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, der wie Präsident Uli Hoeneß mit großen Interesse am Event teilnahm, von der „Kultur und Professionalität“, die Kurt Landauer dem Verein gebracht hat: „Der Stern des FC Bayern wurde damals zum ersten Mal hell erleuchtet“, sagte er mit Blick auf den Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft im Jahre 1932. Auch die schweren Kriegsjahre, in denen Landauer sinnbildlich für die Klub-Politik stand, thematisierte der FC-Bayern-Boss.
Bei der Jahreshauptversammlung 2013 wurde Landauer posthum für seine großen Verdienste rund um den FC Bayern geehrt und neben Franz Beckenbauer und Wilhelm Neudecker zum Ehrenpräsidenten der Münchner ernannt. „Das ist eine Ehrung, die längst überfällig war“, sagte Uli Hoeneß. Zusammen mit seinen Präsidiumskollegen Karl Hopfner und Rudolf Schels sowie dem FCB-Vorstand um Karl-Heinz Rummenigge überreichte Hoeneß auf der Versammlung Uri Siegel und Charlotte Knobloch die Ernennungsurkunde.
Am 2.2.2014 übergab Uri Siegel die Urkunde an Karl-Heinz Rummenigge, für den „eine besondere Ehre“ war, die Urkunde von dessen Neffen in Empfang zu nehmen. Sie ist nun als Leihgabe in der FC Bayern Erlebniswelt.
Die Botschaft ist eindeutig: Nie wieder!
Wie wichtig es ist, sich zu erinnern, nicht zu vergessen, zeigten nicht zuletzt die Fans der Schickeria, die das Wochenende mit einer gelungenen Choreographie zu Ehren Kurt Landauers abrundeten. Die Botschaft, die von den Tagen ausging – und auch an den restlichen Tagen des Jahres lebt – ist eindeutig: NIE WIEDER!
Weitere Informationen unter www.fcb-erlebniswelt.de.
- Podiumsdiskussion in der FC Bayern Erlebniswelt im Rahmen der Sonderveranstltungen am 10. Erinnerungstag im deutschen Fußball unter dem Motto „Nie Wieder!“. Foto: FC Bayern München AG
- Podiumsdiskussion in der FC Bayern Erlebniswelt im Rahmen der Sonderveranstltungen am 10. Erinnerungstag im deutschen Fußball unter dem Motto „Nie Wieder!“. Foto: FC Bayern München AG
- Podiumsdiskussion in der FC Bayern Erlebniswelt im Rahmen der Sonderveranstltungen am 10. Erinnerungstag im deutschen Fußball unter dem Motto „Nie Wieder!“. Foto: FC Bayern München AG
- Sonderveranstaltung in Memoriam Kurt Landauer in der FC Bayern Erlebniswelt am 2.2.2014 im Rahmen der bundesweiten Initiative „Nie Wieder! Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Foto: FC Bayern München AG
- Charlotte Knobloch mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge bei der Sonderveranstaltung in memoriam Kurt Landauer in der FC Bayern Erlebniswelt. Foto: FC Bayern München AG
- Im Anschluss an den Dokumentarfilm diskutierten Charlotte Knobloch, Uri Siegel, Karl-Heinz Rummenigge, Dietrich Schulze-Marmeling und Nick Golüke. Foto: FC Bayern München AG
- Karl-Heinz Rummenigge bei der Sonderveranstaltung in memoriam Kurt Landauer in der FC Bayern Erlebniswelt am 2.2.2014. Foto: FC Bayern München AG
- Uri Siegel übergibt die Urkunde Kurt Landauers Ehrenpräsidentschaft an Karl-Heinz Rummenigge. Foto: FC Bayern München AG
- Beeindruckende Stadion-Choreografie der Ultra-Fans des FC Bayern unmittelbar vor Spielbeginn am 2.2.2014 gegen Frankfurt. Foto: FC Bayern München AG
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Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
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Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
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21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
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Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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