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9. Januar 2014
Ghetto-Renten: „Wir haben große Hoffnung“
Rüdiger Mahlo, Deutschlandrepräsentant der Claims Conference, über die Altersversorgung von Überlebenden. Ein Interview von Martin Krauß, erschienen auf Jüdische Allgemeine Online, 09.01.2014.
Herr Mahlo, die neue Bundesregierung hat vereinbart, »dass den berechtigten Interessen der Holocaust-Überlebenden nach einer angemessenen Entschädigung für die im Ghetto geleistete Arbeit Rechnung getragen wird«. Wie bewerten Sie das?
Wir begrüßen es, dass die Eingabe der Claims Conference von den Koalitionspartnern aufgenommen wurde und die Bundesregierung anerkennt, dass die Frage der sogenannten Ghetto-Rente noch nicht zufriedenstellend geklärt ist und Handlungsbedarf besteht.
Was fordert die Claims Conference?
Die Frage der Rückwirkung ab 1997 muss ohne weitere Verzögerungen abgeschlossen werden, und die Überlebenden, die fristgerecht einen Antrag gestellt haben, müssen alle die Möglichkeit haben, eine Nachzahlung ab 1997 zu erhalten.
Zuletzt sind mehrere Anläufe, eine Nachzahlung der Renten zu erreichen, gescheitert. Viele Kritiker sprachen von einem zynischen Spiel auf Zeit. Ändert sich das?
Wir haben durch die Aufnahme des Themas in den Koalitionsvertrag wie auch durch Äußerungen der Arbeitsministerin Nahles große Hoffnung, dass nunmehr zügig die Frage der Nachzahlung zufriedenstellend, das heißt fair und im Sinne der Überlebenden, geregelt wird.
Die CDU/CSU hatte bislang immer argumentiert, die Rentenberechtigten würden im Falle einer Nachzahlung gar nicht finanziell besser gestellt.
Das ist so zu einfach und nicht richtig dargestellt. Entscheidend ist der Anspruch und dass die Betroffenen die Wahl haben. Das Durchschnittsalter der Überlebenden ist heute über 85 Jahre. Da stellt sich die Frage, ob man von einer für die Zukunft etwas höheren Rente ohne große Nachzahlung mehr hat oder von einer etwas niedrigeren Rente mit einer erheblichen Nachzahlung. Diese Entscheidung sollte aber den Berechtigten überlassen bleiben. Aus Erfahrung wissen wir, dass die hochbetagten Überlebenden in der Regel eine hohe Nachzahlung in Verbindung mit einer niedrigeren zukünftigen Rente vorziehen.
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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