Pressemitteilung
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18. September 2013
Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki – Knobloch: „Wir trauern um einen ganz, ganz Großen“
München, 18.9.2013. „Mit Marcel Reich-Ranicki verliert die Welt nicht nur einen großartigen Menschen. Wir verlieren ein Stück deutsch-jüdische Geschichte.“, sagt Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, in einer ersten Reaktion nach Bekanntwerden des Tode von Marcel Reich-Ranicki.
Knobloch weiter: „Marcel Reich-Ranicki war weit mehr als der wohl berühmteste deutsche Literaturkritiker unserer Zeit, als der er zweifellos in Erinnerung bleiben wird. Er bleibt uns zugleich unvergessen als herausragende Persönlichkeit, die in erheblichem Maße zur Versöhnung und zum gegenseitigen Verständnis zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland beigetragen hat.“
Reich-Ranicki habe zu denjenigen gehört, die Deutschland niemals als ihre Heimat aufgeben wollten, erläutert Knobloch. „Er hielt nicht nur an der deutschen Sprache fest. Er hielt fest an diesem Land und seinen Menschen. Er wollte daran glauben, dass Umkehr und Erneuerung auch dann möglich sind, wenn unvergleichlich Schreckliches und unendlich Schmerzhaftes geschehen ist. Damit steht er exemplarisch für die existenzielle Schlüsselfrage der Juden in Deutschland nach 1945 und er beantwortete sie für sein Leben auf optimistische und entschlossene Art und Weise.“
Knobloch: „Seine Lebensweise, sein unvergleichlicher Humor, seine unerschütterliche Zuversicht und seine zutiefst menschliche Haltung sind beispielhaft. Er war ein ganz, ganz Großer unserer Tage, der eine nicht zu füllende Lücke hinterlässt: in der deutschen Kultur, dem gesamten Literaturgeschehen, in der Meinungslandschaft, in Deutschland und der Welt. Ich denke in tiefer Dankbarkeit an Marcel Reich-Ranicki. Mein Beileid gilt seiner Familie sowie uns allen, die wir einen Freund, einen tapferen Mitstreiter für die Werte der freiheitlichen Demokratie und einen großartigen Menschen verlieren.“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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