Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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1. Juli 2013

Knobloch: Räumung des Rindermarktes war richtig und ein Einsatz FÜR die Menschenrechte

München. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, reagierte mit Erleichterung auf das glimpfliche Ende des Hungerstreiks der Flüchtlinge auf dem Rindermarkt. „Unser politisch-moralisches Koordinatensystem, Rechtsstaat und Sicherheitsapparat wurden in den letzten Tagen auf eine harte demokratische Probe gestellt. Die verantwortlichen Politiker und Einsatzkräfte der Landeshauptstadt und des Freistaats haben diese Prüfung bestanden.“

Sie habe großes Verständnis für die Anliegen der Flüchtlinge, so Knobloch weiter. Die Bundesrepublik Deutschland, Bayern und die Landeshauptstadt München seien in der moralischen und politischen Pflicht, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Flüchtlingen die faire, verantwortungsvolle, rechtsstaatliche Beurteilung ihrer Aufenthaltserlaubnis sowie eine menschenwürdige Unterbringung und Verpflegung zu gewährleisten. „Gerade vor dem Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte steht außer Zweifel, dass die Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland zu hundert Prozent unter der Prämisse der unveräußerlichen Menschenrechte stehen muss. Diese Verpflichtung ist ein unkündbares Vermächtnis des Holocaust“, so die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde.

Auf der anderen Seite dürfe sich der Staat dann, wenn er besten Wissens und Gewissens, auf Basis der freiheitlich-demokratischen Werteordnung alles Erdenkliche tut, um den Interessen und Bedürfnissen der hilfebedürftigen Menschen gerecht zu werden, nicht unter Druck setzen lassen. Knobloch kritisierte das kompromisslose Agieren des Sprechers der Hungerstreikenden: „Wer leichtfertig das Leben anderer riskiert, um unerreichbare, rechtsgrundlose Maximalforderungen abzunötigen, handelt selbst unmoralisch und verwirkt seinen Anspruch auf eine Rolle als Verhandlungsführer.“

Angesichts der akuten Lebensgefahr hatte der Krisenstab keine Wahl. „Ich danke dem Ministerpräsidenten, dem Innenminister und dem Oberbürgermeister sowie den Vermittlern Hans-Jochen Vogel und Alois Glück für ihr verantwortungsbewusstes Handeln. Ich bin sehr erleichtert, dass kein Mensch sein Leben verloren hat und ich hoffe, dass sich alle, die gesundheitlich schwer gelitten haben, schnell und vollständig erholen werden“, so Knobloch. Politik und Polizei sei es gelungen, Menschenleben, Moral und Rechtsstaat vor Schaden zu bewahren. Nach der Überwindung des akuten Schicksalsmoments gehe es nun um eine sachliche Klärung drängender Fragen in der Asylpolitik, etwa um die Verbesserungen der Behandlung von Flüchtlingen, deren Unterbringung und Verpflegung sowie der Residenzpflicht und des Arbeitsverbots.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

NEUER TERMIN FOLGT – Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Dieser Termin muss auf Bitten von Hr. Kapitelman leider kurzfristig verschoben werden. Ein neuer Termin wird schnellstmöglich bekannt gegeben!

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

So. 09.11.2025 | 18. Cheschwan 5786

Arbeitsgruppe "Gedenken an den 9. November 1938"

Jeder Mensch hat einen Namen: Gedenken zum 9. November

Beginn 18:00

Sonntag, 9. November 2025, 18 Uhr
Saal des Alten Rathauses, Marienplatz 15, 80331 München

Zum Gedenken an den 87. Jahrestag der so genannten „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938

Die Anmeldung ist bis zum 5. November 2025 auf der Seite des NS-Dokumentationszentrum möglich.*

Die Gedenkveranstaltung wird per Livestream übertragen auf https://www.youtube.com/nsdoku und www.gedenken9nov38.de/live. Weiterlesen »

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