Pressemitteilung
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1. Februar 2013
Knobloch: NPD-Verbot muss das Ziel bleiben!
München, 1.3.2013. Kurz vor der Debatte im Bundestag, ob sich das Parlament dem NPD-Verbotsantrag des Bundesrats anschließt, hat Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, die Abgeordneten zu einem Signal der Entschlossenheit ermutigt:
„Das Herumlavieren beim NPD-Verbotsverfahren ist ein Armutszeugnis für unsere wehrhafte Demokratie! Eine rechtextreme Partei ist in Deutschland nicht zu ertragen. Die NPD propagiert menschenverachtende Visionen und ruft zum Systemsturz auf. Ihre Gesinnung und ihre Praktiken sprängen den Rahmen dessen, was unsere bewusst wehrhaft konzipierte freiheitliche Demokratie dulden kann.“
Knobloch warnte eindringlich davor, die rechtsextremen Kräfte zu unterschätzen und widersprach insofern der Bundesjustizministerin. Knobloch: „Eine politische Auseinandersetzung mit Anhängern der nationalsozialistischen Ideologie führt nicht die Neonazis der Bedeutungslosigkeit zu, sondern birgt die Gefahr der Selbstkannibalisierung der eigenen liberalen demokratischen Grundpositionen.“
Nie wieder solle man dem Irrtum verfallen, man könne rechtsextremistische Fanatiker mit dialogischen Mitteln in den Griff bekommen und in die Schranken weisen, so Knobloch. „Das hat vor 80 Jahren nicht funktioniert und könnte heute wieder verheerende Folgen haben.“
Knobloch weiter: „Ich fordere das klare politische Signal der Volksvertreter, dass radikaler Rechtsextremismus in unserer offenen Gesellschaft keinen Platz hat. Das politische Hickhack ist eine Zumutung. Unser Land braucht Entschlossenheit und Geschlossenheit aller demokratischen Kräfte im Kampf gegen die rechtsextremen Verfassungsfeinde. Dieser Staat hat es nicht verdient, dass Neonazis ihm auf der Nase herum tanzen. Das Verbot der Partei ist überfällig! Wir dürfen nicht zulassen, dass in Deutschland eine Partei, die offen fremdenfeindlich, rassistisch und antisemitisch agiert und verfassungsfeindliches Gedankengut streut, weiterhin aus Steuergeldern finanziert wird.“
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Mi. 19.06.2024 | 13. Siwan 5784
Kultur
Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant und die Erziehung des Menschengeschlechts
Beginn 19:00Vortrag von R. Prof. emer. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik
Ein Beitrag der Reihe „Die Umkehr des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“
Mittwoch, 19. Juni 2024, 19 Uhr
Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »
Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784
Kultur
„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten
Beginn 19:00Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)
Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr
Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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