Nachrichten
« Zurück
15. Januar 2013
Noch bis 17. Februar: JÜDISCHE FILMTAGE MÜNCHEN
Im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz finden vom 15. bis zum 17. Februar 2013 zum vierten Mal die Jüdischen Filmtage München statt. Im Jahr 2013 stehen sie unter dem Motto „Identitäten“.

Was ist der Film anderes als der Wunsch, das Leben in Kunst zu verwandeln, bevor es vergeht? (Claudio Magris)
Liebe Filmfreunde,
Ende Januar, Anfang Februar ist inzwischen traditionell Filmzeit – jedenfalls für die Mitglieder und Freunde der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Denn zum inzwischen vierten Mal finden nun schon die Jüdischen Filmtage München statt. Im Jahr 2013 stehen sie unter dem Motto „Identitäten“.
Zu der Frage, wer man ist, gehören als Antipoden auch die Fragen: Wer möchte ich sein? oder Wer darf ich sein? Diesem ebenso vielschichtigen wie spannenden Themenkomplex widmen sich die bevorstehenden Filmabende auf sehr unterschiedliche Weise. Die Dokumentation „Married to the Marimba“ will nachvollziehen, wie und warum ein Mensch vom Orchester- zum Straßen musiker wird, vom säkularen zum religiösen Ju dentum findet und sich dabei zu einem Weltbürger entwickelt.
Musik bestimmt auch das Leben des kleinen Geigenvirtuosen in dem vielfach preisgekrönten Spielfilm „Wunderkinder“. Eine ganz andere Wandlung in Form einer Identitätskrise spielt sich ab, wenn eine jüdische und eine muslimische Familie erfahren, dass sie den Stammhalter der jeweils anderen aufgezogen haben.
Wie werden wir, was wir sind? Und wie werden wir von an deren wahrgenommen? Herkunft und Religion, kulturelle Prägung und Erziehung kommen zweifellos die Hauptrollen im Spiel des Lebens zu. Wie identitätsstiftend dabei auch Sprache – in diesem Fall die jiddische – ist, beschreibt der wunderbare kleine Film „A Maiseh“. Was es bedeutet, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, behandeln auch der Dokumentarfilm „Alexander Granach – Da geht ein Mensch“ und der Spielfilm „A Green Chariot“. Der eine erzählt vom Aufbruch eines Bäckergesellen 1906 aus Galizien nach Berlin in die Welt des Films und Theaters, der andere vom Wunsch eines jungen Neueinwanderers aus der Ukraine, Israeli zu werden.
Gad Granach (1915–2011), der Sohn des legendären Schauspielers, fand für sich übrigens eine sehr pragmatische Antwort auf all diese Probleme: „Ich weiß gar nicht, warum Menschen immer ihre Identität suchen müssen. Mir haben sie gesagt, wie ich heiße, das hat mir vollkommen gereicht.“
Das Finale der Filmtage bildet die Aufführung des Stummfilms „Der Student von Prag“ (der mehr sein möchte und darum sein Spiegelbild verkauft) aus dem Jahr 1913, mit Livemusik, gespielt vom Orchester Jakobsplatz.
Ellen Presser, der Leiterin des Kulturzentrums ist es einmal mehr gelungen, viele wohlwollende Institutionen zu finden: u. a. von ccc-Cinema und Television GmbH, Berlin, über das Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam bis hin zu The Ma’aleh Film School in Jerusalem und ZDF / ARTE. Freuen Sie sich also mit mir auf die Jüdischen Filmtage 2013.
Ich wünsche Ihnen auch in diesem Jahr interessante, erkenntnisreiche und berührende Eindrücke.
Ihre
Dr. h. c. Charlotte Knobloch
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Alle Filmtermine finden Sie
im Internet unter www.ikg-m.de.
Karten für alle Filme im Januar
unter Telefon (0 89) 20 24 00-491,
per E-Mail: karten@ikg-m.de,
im Büro des IKG-Kulturzentrums und an der Abendkasse (solange der Vorrat reicht).
Eintritt (soweit nicht anders vermerkt): Einzelticket 5,– Euro, ermäßigt 3,– Euro.
Karten für den Stummfilm „Der Student von Prag“ am 17. Februar nur bei München-Ticket erhältlich unter 089 / 54 81 81 81 oder per E-Mail: www.muenchenticket.de. Restkarten an der Abendkasse.
Ein besonderer Dank geht an das Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam, an das Jüdische Filmfestival Wien, The Ma’aleh Film School, StudioCanal Deutschland, Zorro-Film und ZDF / ARTE
Veranstalter: Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
Organisation: Kulturzentrum der IKG München
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18
VeranstaltungenÜberblick »
November 2025 | Cheschwan-Kislew
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de

