Pressemitteilung
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15. Oktober 2012
Knobloch: Die EU ist ein gemeinsamer Kraftakt für Frieden, der niemals enden darf
Statement von Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses zur Entscheidung des Osloer Komitees, den Friedensnobelpreis an die EU zu vergeben:„Die Europäische Union ist eine wahr gewordene politische Utopie: mehr als sechs Jahrzehnte friedliches Zusammenleben und -wirken einst verfeindeter Völker. Sie ist der Beweis dafür, dass wahre Stärke niemals die einer einzelnen Nation ist, sondern aus Gemeinsamkeit erwächst.
Im Angesicht der Trümmer der Zivilisation und der Asche der Menschlichkeit ist ein Verbund gegenseitigen Vertrauens geschlossen worden – mit der Verpflichtung zu dauerhaftem Frieden. Die Krisen in Europa sind nach wie vor da, aber – und das ist die historische Leistung – das Schlachtfeld wurde durch den Verhandlungstisch ersetzt.
Gerade in einer Phase, da ökonomische Herausforderungen, die Tragfähigkeit der realisierten politischen Vision auf die Probe stellen, erinnert der Friedensnobelpreis die Entscheidungs- und Verantwortungsträger an die historische Verpflichtung, für diese Union ernsthaft und entschlossen zu kämpfen.
In diesem Kontext gilt mein besonderer Dank unserer Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die in herausragender Weise die politische Tradition ihrer Vorgänger fortsetzt und – gemäß der Präambel unserer Grundgesetzes ‚von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen’ – der Versuchung zu deutscher Kraftmeierei widersteht.
Der Preis belohnt und bestärkt die zivilisatorische Fähigkeit, aus der Geschichte zu lernen. Im Umkehrschluss zu den Katastrophen, in die der Mensch seinesgleichen zu stürzen vermag, ist er auch zu Wundern in der Lage. Die Europäische Union hat Jahrhunderte des Krieges mit Frieden beantwortet – ein Wunder? Vielleicht. Aber in jedem Fall ein gemeinsamer Kraftakt, der niemals aufhören darf!“
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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