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16. April 2012
Überlebende des KZ Buchenwald besorgt über Rassismus in Europa
ikg-wien.at, APA/dpa. Überlebende des NS-Konzentrationslagers Buchenwald haben sich besorgt über Fremdenfeindlichkeit in Europa gezeigt. Fast 70 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus nähmen rassistischer Hass und Gewalt wieder zu, sagte der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD), Bertrand Herz, am 15.4.2012 in Weimar-Buchenwald. Herz verwies auf die Neonazi-Mordserie in Deutschland, den Überfall auf eine jüdische Schule in Frankreich und sich häufende Übergriffe auf Roma.
In der KZ-Gedenkstätte erinnerten am 15.4. rund 700 Menschen an die Befreiung des Lagers durch US-Truppen am 11. April 1945.
Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar von den Nazis als “Arbeitslager” betrieben. Insgesamt eine Viertelmillion Menschen aus allen europäischen Ländern waren im KZ Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Opfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. In Buchenwald wurden im Vergleich zu anderen nationalsozialistischen KZ eine relativ große Zahl deutscher politischer Häftlinge, insbesondere Kommunisten und Sozialdemokraten, gefangen gehalten, die das Lager überlebt haben. Auch zahlreiche Österreicher waren dort inhaftiert.
Tausende Teilnehmer bei „Marsch des Lebens“ in Ungarn
ikg-wien.at, APA. In Budapest haben am 15.4.2012 tausende Ungarn am „Marsch des Lebens“ teilgenommen. Diese Aktion soll an den Beginn des Holocaust in Ungarn erinnern und fand zum zehnten Mal statt. Vor 68 Jahren begann die Deportation Hunderttausender ungarischer Juden. Namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kirche und der jüdischen Gemeinden nahmen an dem Marsch teil, darunter Interims-Staatspräsident Laszlo Köver, der auf der Pester Seite am Donauufer entlang über die Freiheitsbrücke auf die Budaer Seite führte.
Der 16. April gilt in Ungarn als Holocaust-Gedenktag, da an diesem Tag im Jahr 1944, kurz nach Beginn der deutschen Besatzung, das erste Ghetto entstand. Rund 500.000 Juden und 10.000 Roma wurden durch den faschistischen Terror in Ungarn innerhalb eines Jahres vernichtet.
Im “Marsch des Lebens” wehten neben israelischen auch zahlreiche schwedische Fahnen, die an den 100. Geburtstag des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg erinnerten. Wallenberg hatte 1944 als Diplomat in dem von den Nazis besetzten Ungarn gearbeitet und Tausende Juden vor dem Abtransport in die Vernichtungslager gerettet. Nach Wallenberg wurde ein Abschnitt der Budaer Uferstraße benannt. Hier hielt der Vorsitzende des schwedischen Parlaments, Per Westerberg, eine Rede.
Im Vorfeld des Marsches waren auf seiner Route antisemitische Aufkleber erschienen, die von der Polizei entfernt wurden. Die Polizei erstattete Anzeige gegen Unbekannt.
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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