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27. März 2012
Israel übt scharfe Kritik an UN-Resolution
Botschaft des Staates Israel, 26.03.12. Das Außenministerium des Staates Israel hat den Abbruch der Beziehungen zum UN-Menschenrechtsrat beschlossen. Der Gesandte der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, Emmanuel Nahshon, erklärte zu der Entscheidung: „Die jüngsten Resolutionen des UN-Menschenrechtsrat sind nur die letzten in einer Reihe obsessiver und heuchlerischer Verurteilungen durch eine Institution, die anstelle ihrer Pflicht zum Schutz der Menschenrechte nachzukommen zu einem anti-israelischen Instrument radikaler Regime geworden ist.“
Israelischer Gesandter: “Sogenannter Menschenrechtsrat hat Legitimität verspielt”
Nahshon weiter: „Die finsteren Diktaturen, die Mitglieder im Menschenrechtsrat sind, missbrauchen den Angriff gegen Israel als Mittel, um von den schwerwiegenden und fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen in ihren eigenen Ländern abzulenken. Staaten, die selbst Frauen, Minderheiten und Homosexuelle systematisch diskriminieren, wollen hier die einzige Demokratie im Nahen Osten die Menschenrechte lehren. Unter diesen Umständen ist es Israel nicht länger möglich, mit diesen Staaten zusammen zu arbeiten. Nicht Israel hat daher den Abbruch der Beziehungen initiiert, sondern die Ratsmitglieder haben durch ihre obsessive Beschäftigung mit Israel eine effektive Arbeit verhindert.“
Netanyahu: „Der Rat sollte sich schämen“
Jerusalem Post/ Außenministerium des Staates Israel/ Amt des Ministerpräsidenten, 22.03.12. Zuvor hatte bereits der israelische Benjamin Ministerpräsident Netanyahu scharfe Kritik am UN-Menschenrechtsrat und seinen jüngsten Resolutionen gegen Israel geübt. Der Rat hatte am 22.3.2012 per Resolution die Einsetzung einer Untersuchungskommission zur israelischen Siedlungspolitik im Westjordanland beschlossen. Die Resolution wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen, nur die USA stimmte dagegen, 10 Länder enthielten sich. Diese Kommission ist die erste ihrer Art, die vom Rat beschlossen wurde. Bei der Sitzung in Genf wurden noch vier weitere Resolutionen gegen Israel verabschiedet.
Netanyahu nannte den UN-Menschenrechtsrat „heuchlerisch“, da die Verteilung der Sitze eine automatische Mehrheit gegen Israel garantiere. „Der Rat sollte sich schämen“, so Netanyahu. “Bis zum heutigen Tag hat er 91 Resolutionen verabschiedet, davon betrafen 39 Israel, drei Syrien und eine den Iran. Man musste heute nur dem syrischen Vertreter zuhören, wie er über Menschenrechte sprach, um zu verstehen, wie realitätsfremd dieser Rat ist. Ein weiterer Beweis für seinen Realitätsverlust war die Einladung eines Vertreters der Hamas vergangene Woche, einer Organisation, deren Ideologie auf der Ermordung Unschuldiger basiert.“
Auch das Außenministerium nannte die Resolution eine „weitere surrealistische Entscheidung“, die zeige, dass der Rat für politische Ziele instrumentalisiert werde, anstatt Menschenrechte zu fördern. „Während überall im Nahen Osten die Menschenrechte in bisher ungekanntem Ausmaß verletzt werden, macht sich der UN-Menschenrechtsrat selbst lächerlich, indem er seine Zeit und Ressourcen verschwendet um eine unnötige und kostspielige Kommission zu gründen, die einzig und allein die Launen der Palästinenser befriedigen soll und die Chance auf ein künftiges Abkommen auf friedlichem Weg verringert.“
Bei einem Treffen mit dem Präsidenten von Singapur erklärte Außenminister Lieberman, er erwöge, den Vertreter Israels beim UN-Menschenrechtsrat, Botschafter Aharon Leshno-Yaar, abzuziehen. Leshno-Yaar hatte ebenfalls auf die Resolution reagiert und erklärt, Israel sei einer Zwei-Staaten-Lösung und der Wiederaufnahme der direkten Gespräche mit den Palästinensern verpflichtet. Diese Resolution sei kontraproduktiv und ungerechtfertigt und werde in einer bereits heute schwierigen Situation Spannung und Verbitterung noch vergrößern.
Hintergrund:
ikg-wien.at, APA/ Reuters, 23.3.2012. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen untersucht den israelischen Siedlungsbau in den Palästinenser-Gebieten. Der Rat verurteilte am 22.3.2012 die Pläne für neue Häuser für jüdische Siedler im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Sie würden den Friedensprozess untergraben und seien eine Gefahr für die angestrebte Zwei-Staaten-Lösung und die Schaffung eines unabhängigen und zusammenhängenden Palästinenser-Staates, heißt es in der Resolution.
Von den 47 Mitgliedern des Rates stimmten 36 für den Entwurf, darunter China und Russland. Zehn Länder enthielten sich, lediglich die USA lehnten die Resolution ab.
In dem von Pakistan eingereichten Papier wird Israel aufgefordert, gegen Gewalt durch jüdische Siedler vorzugehen, Waffen zu beschlagnahmen und eine angemessene Strafverfolgung durchzusetzen. Zudem sollen drei noch zu bestimmende Ermittler entsandt werden.
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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
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„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
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Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
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Beginn 20:30Vortrag und Konzert
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Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
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Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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