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21. März 2012

Gleichgültigkeit ist größter Feind der liberalen Gesellschaft

Staatsministerin Maria Böhmer zum UN-Tag gegen Rassismus am 21.März 2012. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ruft zum verstärkten Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Extremismus auf: „Die menschenverachtende Mordserie der Zwickauer Terrorzelle hat uns auf dramatische Weise gezeigt, wozu Rassismus führen kann. Umso wichtiger ist es, gemeinsam gegen jede Form von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit aufzustehen. Es gilt, Rassisten und Extremisten ein deutliches Stoppschild entgegenzusetzen!“

Böhmer weiter: „Jeder in unserem Land kann im Alltag seinen Beitrag für Toleranz und ein gutes Miteinander leisten, gleich ob am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Nachbarschaft oder in der Freizeit. Es ist nicht hinnehmbar, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder aus anderen Gründen ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Die Botschaft lautet: Rassismus kann erfolgreich bekämpft werden, wenn wir hinsehen und wachsam sind. Gleichgültigkeit ist der größte Feind unserer Demokratie und unserer freiheitlichen Gesellschaft. Es kommt auf das Engagement jedes Einzelnen an. Eine funktionierende Zivilgesellschaft ist der beste Schutz der Verfassung vor Extremismus.“

Vergangene Woche hat bereits der Integrationsbeirat mit der Verabschiedung eines 10-Punkte-Papiers zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremer Gewalt ein deutliches Zeichen gesetzt: Als einen Schwerpunkt sieht der Beirat die Prävention von Extremismus. Für besonders wichtig hält der Beirat den Einsatz gegen Diskriminierung und Rassismus am Arbeitsplatz: „Wir erwarten, dass die Sozialpartner in die Betriebe hineinwirken mit dem Ziel, dass rassistische Äußerungen aufgegriffen und sanktioniert werden bis hin zur Kündigung“.

„Die rechtsextremistische Mordserie hat bei Menschen aus Zuwandererfamilien in unserem Land viele Fragen aufgeworfen, beispielsweise „Wie sicher kann ich in Deutschland leben?“ oder “Bin ich in Deutschland wirklich zu Hause?“ Um das Vertrauen der Migranten in unser Land zurückzugewinnen ist es notwendig, dass Politik und Zivilgesellschaft mit ganzer Kraft an einem Strang ziehen. Jeder Einzelne ist aufgefordert, beim Aufbau eines „Wir-Gefühls“ in Deutschland mitzuwirken“, so Staatsministerin Böhmer.

Das 10-Punkte-Papier des Integrationsbeirates finden Sie unter www.integrationsbeauftragte.de.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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