Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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21. März 2023

90 Jahre nach Errichtung des KZ Dachau – Knobloch: „Erinnerung darf niemals abreißen“

München, 21.3.2023. Am 22. März jährt sich die Errichtung des Konzentrationslagers Dachau durch die Nationalsozialisten zum 90. Mal. Dazu erklärt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch: „Am 22. März vor 90 Jahren wurden die ersten Gefangenen ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. In diesem ‚Musterlager‘ begann damals ein zwölf Jahre währender Terror, dem bis zur Befreiung am 29. April 1945 über 40.000 Menschen zum Opfer fielen. Juden, politische Gefangene, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Kriegsgefangene aus Deutschland und ganz Europa wurden dort, direkt vor den Toren der Großstadt München, gequält und ermordet.“

Trotzdem habe es in der Bevölkerung keinen nennenswerten Widerstand gegen das Lager gegeben, wie Knobloch hervorhob: „Die Menschen wussten, was dort passierte. Aber niemand schritt ein, niemand erhob seine Stimme. Die Machthaber verstanden dieses breite Schweigen als Ermutigung, im Lager selbst immer grausamer vorzugehen.“

„Viele der Schrecken, mit denen die Nationalsozialisten im Holocaust ganz Europa überzogen, haben ihren Anfang im KZ Dachau genommen“, so Knobloch weiter. „Deshalb darf die Erinnerung gerade hier niemals abreißen; dafür muss der Staat mit allen Mitteln sorgen. Den Weg von Demokratie, Freiheit und Toleranz konnte unser Land nach 1945 nur gehen, weil Erinnerungsorte wie Dachau dazu mahnten.“ Gerade jetzt, da die letzten Zeitzeugen verschwänden, müssten steinerne Zeitzeugen für kommende Generationen bewahrt werden, wie Knobloch abschließend betonte: „Was hier geschehen ist, darf niemals in Vergessenheit geraten. Nur so können wir verhindern, dass Vergangenheit wieder Gegenwart wird.“

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Di. 13.06.2023 | 24. Siwan 5783

Kultur

„Mameleben oder das gestohlene Glück“ – Lesung und Gespräch mit Michel Bergmann

Beginn 19:00

Dienstag, 13. Juni 2023, 19 Uhr
Lesung und Gespräch mit Michel Bergmann

Moderation: Ellen Presser

»Das schlechte Gewissen ist eine jüdische Erfindung« heißt es, und auch Michel Bergmann, 1945 als Kind internierter jüdischer Flüchtlinge in Riehen bei Basel geboren, scheint es in die Wiege gelegt im Umgang mit seiner Mutter. Mit Humor erzählt der Drehbuchautor, Filmemacher und Schriftsteller nicht nur vom Verhältnis zu seiner Mame, sondern berichtet auch über ihr Schicksal als Jüdin in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Ein fremdbestimmtes Leben, das alles andere als leicht war und zugleich ein Stück europäische Zeitgeschichte widerspiegelt. Weiterlesen »

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