Pressemitteilung
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3. Mai 2013
68. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau – Knobloch: „Erinnern darf nicht in der Vergangeneheit verharren“
Knobloch fordert neue Wege des Gedenkens. Auf der Gedenkveranstaltung zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau wird Dr. h.c. Charlotte Knobloch, am Sonntag, 5. Mai 2013, vor einer Ritualisierung der Erinnerungskultur warnen.
„Wir brauchen eine lebendige Kultur des Erinnerns, praktiziert von jungen Menschen, die das Gedenken aus der Routine-Falle befreien“, fordert die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern laut Redemanuskript an der jüdischen Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Dachau. Sie sei überzeugt, dass Ausmaß und Form der jüngsten Debatten über Israel, Beschneidung oder generell Antisemitismus Ausdruck einer wachsenden Distanz sei, „zwischen denjenige, die vergessen wollen und jenen, die nicht vergessen können“, so die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses.
Knobloch weiter: „Unsere Gesellschaft hat sich auf einem vermeintlichen kollektiven Konsens ausgeruht und darauf vertraut, dieser würde sich automatisch um jede neue Generation erweitern.“ Es sei versäumt worden, nach neuen, klugen Wegen zu suchen, um die jungen Generationen von der Aktualität der Erinnerung zu überzeugen. „Ihnen wurde nicht verdeutlicht, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch sie noch direkt betrifft. Ihr Leben. Ihr Hier und Heute“, so Knobloch weiter.
„Das Schicksal der Toten und Überlebenden der Shoa führt der Welt die Zerbrechlichkeit der Freiheit vor Augen“, heißt es weiter. Damit fordert Knobloch mehr Leidenschaft und Kampfbereitschaft für Frieden, Freiheit und Demokratie. Sie äußert ihre Sorge angesichts der steigenden Zahl rechtsextremer Gewalttaten und bezeichnet es als „Armutszeugnis für die wehrhafte Demokratie“, dass nicht alle Verfassungsorgane und sämtliche demokratischen Kräfte geschlossen für das Verbot der rechtsextremen NPD eintreten.
Zugleich spricht sich Knobloch dafür aus, dass den Sicherheitsbehörden „alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um uns vor Terroristen zu beschützen“ und sie äußert ihre Sorge, dass „Mein Kampf“ nach 2015 unkontrolliert in die Hände argloser junger Menschen geraten könnte.
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„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
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Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
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26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
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Vorträge (je 30 Minuten)
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- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
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Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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