Jugend
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22. März 2016
10-jähriges Jubiläum der Theatergruppe „Lo-Minor“
Von Galina Ivanizky, Projektleitung des Jugendzentrums, erschienen in der „Apelsin“, Januar 2016. „Jede und jeder einzelne ist wichtig, ob er eine kleine oder große Rolle spielt oder backstage mitarbeitet –am Ende zählt, was Ihr gemeinsam auf die Bühne bringt. Und das macht Ihr toll! Ihr seid eine große Bereicherung für unsere Gemeinde!,“ – diese Worte richtete die Präsidentin der IKG München Charlotte Knobloch in ihrem schriftlichen Grußwort an alle Mitwirkende und Gäste der Ausstellung und der Show-Revue am 29.11.2015 anlässlich des 10-jähriges Jubiläums der Theatergruppe Lo-Minor des Jugendzentrums „Neshama“.
Die Bilder aus vergangenen 10 Jahren zeigen die Entwicklungsphasen des Amateurtheaters, dessen Generationen sowie das facettenreiche Repertoire. Zum ersten Mal trat eine junge Theatergruppe am 10. Juni 2004 zum Jom Jeruschalajim Tag auf – im alten Gebäude des Jugend- und Kulturzentrums in der Prinzregentenstraße 91. Der damals 29-jährige Physiker Gennadij Sparberg, ein Einwanderer aus Odessa, bildete eine Theatergruppe, die vor ca. 150 Zuschauer eine Show nach bekannten Vorbild „Klub der Lustigen und Einfallsreichen““ lieferte. Die Erstaufführung lief auf Russisch. Die Organisatoren des Theaterprojektes wollten aber auch das deutsche Publikum gewinnen. Der damalige Leiter des Jugendzentrums Stanislav Skibinski betonte die Wichtigkeit dieses Projektes – viele Jugendliche haben gleichzeitig mit der Theatergruppe auch das Jugendzentrum für sich entdeckt. Diese Aussage bleibt bis heute aktuell.
Seit der Gründung des Theaters in 2006 präsentierte Lo-Minor“ verschiedene theatralische Darbietungen – Sketche und Parodien, Songs, Tanzshow – gewürzt mit einer Prise des jüdischen Humors. Diese Vielfalt trug zur Überwindung der kulturellen und sprachlichen Barrieren und machte die Theatergruppe attraktiv für das Publikum aller Generationen der Gemeinde. Lo-Minor hat in seinem Repertoire auch die Theaterstücke für Kinder und Jugendliche: das Musical „Das Katzenhaus“, inszeniert nach berühmten Märchen vom Samuil Marschak, das mystische Drama „Die Befristeten“ von Elias Canetti und das Improvisationstheater. Die technische Ausstattung des Hubert-Burda-Saals im Gemeindezentrum ermöglicht der Leiterin der Theatergruppe Anastasija Komerloh, eine breite Palette der fantasievollen Aufführungen glänzend zu realisieren.
„Wir sind nicht die Traurigen!“ lautete das Motto des neuen Theaters. Das Motto spiegelt sich auch im Namen „Lo-Minor“ wider – diesen trägt die Theatergruppe seit 2008. Bereits in März 2009 wurden Anastasija Komerloh und Talia Presser, die sich im Jugendzentrum und im Vorstand engagiert, mit dem Bayerischen Preis für die Integration ausgezeichnet.
Als Ergebnis der Forschungsarbeit zum Thema Holocaust entstand in Kooperation mit dem Moskauer Jugendtheater in 2008 die Aufführung „Nicht antasten!“ – „Bilder leben – lebende Bilder“. Die Grundlage für die theatralische Darbietung bildeten überwiegend die Werke von Felix Nussbaum sowie die „Dialoge“ von Eli Wiesel und die Gedichte der jungen Alla Eisenscharf, die den Holocaust nicht überlebte. Das Thema Holocaust ist besonders wichtig für das Jugendzentrum der IKG. Deshalb wurde in 2014 die Aufführung „Nicht anfassen!“ mit den jungen Schauspielern neu inszeniert. An der künstlerischen Umsetzung dieses Materials wird weiterhin gearbeitet.
Im Rahmen der „Theatertage“ entstand auch eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen „Lo-Minor“ und dem bekannte deutschen Regisseur, Schauspieler und Schriftsteller Michael Schernthaner bei der Inszenierung seines Stücks „Die Menschen-Schaffende“.
Ca. 75 Kinder und Jugendliche des Jugendzentrums „Neshama“ haben für sich die Geheimnisse der theatralischen Kunst entdeckt. Für einige wurde das Hobby zum Beruf. Auf den professionellen Bühnen in Deutschland und in der Ukraine treten mittlerweile auch die Schauspieler auf, deren Fotos in der Lo-Minor – Ausstellung zu sehen waren.
Die Jubiläum-Revue wurde mit viel Liebe und Engagement vorbereitet, und die Show hat das Publikum begeistert. Unter den anwesenden Gästen waren auch die Vize-Präsidentin der IKG München Judith Epstein sowie der Vorsitzende der Jugendkommission des Vorstandes Prof. Guy Katz. In seinem Grußwort bei der Ausstellungseröffnung hob Guy Katz das vielfältige Angebot für Kinder und Jugendliche im Jugendzentrum „Neshama“ sowie das professionelle Engagement der pädagogischen Kräfte hervor und wünschte der Theatergruppe weiterhin eine erfolgreiche und kreative Entwicklung.
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 23.01.2025 | 23. Tewet 5785
Kultur
„God Speaks Yiddish“
Beginn 19:00Donnerstag, 23. Januar 2025, 19 Uhr
Dokumentarfilm
Eine Veranstaltung im Rahmen der 16. Jüdischen Filmtage
USA/Israel 2024, 78 Min. (Original in Englisch Jiddisch, mit deutschen Untertiteln)
Regie / Drehbuch: Tuvia Tenenbom
Regieassistenz & 2. Kamera: Isi Tenenbom
Kamera & Schnitt: Florian Krauss
Mea Sharim und charedische Juden sind seit jeher eine »black box«, die oftmals ein ganzes Bündel an Phantasien und Assoziationen hervorruft, unter anderem auch deshalb, weil sie den israelischen Staat ablehnen. Stets sind sie auch eine Projektionsfläche für Antisemiten.
Tuvia Tenenbom landete mit seinem Buch »Gott spricht Jiddisch – Mein Jahr unter Orthodoxen« (Suhrkamp, Berlin 2023) auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Gleichzeitig gelang ihm mit seinem parallel entstandenen gleichnamigen Dokumentarfilm ein einzigartiges Dokument. Nämlich eine informative, anekdotenreiche, aber auch kritisch-analytische Reise in das Leben und Denken ultraorthodoxer Juden in Mea Shearim heute. Weiterlesen »
So. 26.01.2025 | 26. Tewet 5785
Kultur
„Die Ermittlung“
Beginn 16:00Sonntag, 26. Januar 2025, 16 Uhr
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch
D 2024, gekürzte Fassung 186 Min.
Regie: Rolf Peter Kahl
Produzent: Alexander van Dülmen
Produktion: Film&Mischwaren, ARTE, BR und WDR
Filmverleih: LEONINE Studios
Darsteller: Rainer Bock (Richter), Clemens Schick (Ankläger), Bernhard Schütz (Verteidiger) u. v. a.
Eine Veranstaltung im Rahmen der 16. Jüdischen Filmtage
Beitrag zur Literarischen Woche gegen Antisemitismus, veranstaltet von Kulturzentrum der IKG München & Oberbayern, Monacensia, Münchner Volkshochschule, NS-Dokumentationszentrum sowie den Stiftungen von Internationaler Jugendbibliothek, Literaturhaus und Lyrik Kabinett
Das Drama »Die Ermittlung« – basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss – schildert den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 bis 1965) anhand der Gerichtsprotokolle, Zeugen- und Angeklagten-Aussagen, Presseberichten und Erinnerungen der Beteiligten. Regisseur Rolf Peter Kahl hat »Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen« in einen wirkungsmächtigen dokumentarischen Film übertragen. Die beeindruckende Erstaufführung fand beim Münchner Filmfest im Juli 2024 statt. Nun wird er am Vorabend des Internationalen Holocaust-Gedenktags erneut gezeigt. Weiterlesen »
Do. 13.02.2025 | 15. Schwat 5785
Kultur
„Das brennende Gewissen“
Beginn 19:00Buchpräsentation mit dem Schriftsteller Christof Weigold
Donnerstag, 13. Februar 2025, 19 Uhr
Intro: Christian Springer
Die 75-jährige Buchhändlerin Erica Mrosko wird in ihrer Schwabinger Altbauwohnung erstochen aufgefunden. Am Tatort findet sich ein an den Fallanalytiker Felix Petry adressierter leerer Briefumschlag. Bald wird klar, die Frau hätte eine wichtige Aussage zum Brandanschlag auf das jüdische Gemeindehaus vom 13. Februar 1970, dem sieben jüdische Senioren zum Opfer fielen, machen wollen. Auf der Suche nach der Wahrheit wird der Profiler Petry von Neonazis bedroht, von einer linken WG belogen und von seinen Vorgesetzten ausgebremst. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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