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8. Juni 2012

Surf-Tipp: Fragen und Antworten zum neuen Internetprotokoll IPv6

Sicherheit inklusive – Die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Internetprotokoll IPv6 (Quelle: dapd). Seit 6. Juni 2012 hat das Internet eine neue Architektur: Provider, Betreiber von Webseiten und Hersteller von Internetgeräten haben den neuen Adressstandard „IPv6“ aktiviert. Er gilt als Wegbereiter für das sogenannte „Internet der Dinge“ und soll die akute Knappheit an IP-Adressen für den Anschluss von PCs und Handys an das weltweite Datennetz aufbrechen. Was das für Verbraucher heißt, hat Jens Tiemann (Mitglied des Deutschen IPv6-Rats) vom Berliner Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme wie folgt zusammengefasst:

Welche Vorteile bringt der neue Standard IPv6 für die Nutzer?

Bislang teilen sich in einem Haushalt meist alle Geräte eine einzige IP-Adresse, die dem DSL-Router oder Kabelmodem zugewiesen wird. Der neue Standard IPv6 ermöglicht es hingegen, jedes Gerät mit einer eigenen IP-Adresse zu versehen – etwa um gezielt angewählt zu werden. Das ist dann sinnvoll, wenn der Nutzer unterwegs über sein Handy die Temperatur in seiner Wohnung regulieren möchte. IPv4 bietet dafür viel zu wenig Adressen. Der alte Standard hindert die Industrie daran, die Erfolgsgeschichte des Netzes weiterzuschreiben.

Wird sich der Verbraucher jetzt mühsam umstellen müssen?

Im besten Fall ändert sich für die Internetnutzer nichts. Aktuelle Geräte und Betriebssysteme verstehen bereits IPv6. Schwierig kann es allerdings für veraltete Geräte oder Betriebssysteme werden. Und manche Software hat ein erstaunlich hohes Alter – da könnte unter Umständen ein versteckter Fehler zutage treten. Das ist in gewisser Weise wie seinerzeit mit dem „Jahr 2000“-Problem.

Was tut die IT-Branche, damit die Umstellung reibungslos klappt?

Dafür gibt es zum Beispiel die jährlichen IPv6-Tage. Im vergangenen Jahr liefen einige Websites und viele andere Dienste schon mal 24 Stunden parallel unter beiden Protokollen. So kann man sehen, ob es Probleme gibt. 2011 hat das recht gut funktioniert. Dieses Jahr ist „Launch Day“: Die Anbieter sollen IPv6 jetzt eingeschaltet lassen.

Wie sind IPv6-Adressen eigentlich aufgebaut?

Die Adressen setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Der vordere Teil wird erzeugt aus den Daten des Internetproviders, der zweite Teil aus der MAC-Adresse, die jeder Netzwerkkarte quasi eingebrannt ist. Die Providerdaten lassen bereits Rückschlüsse auf den Standort eines Nutzers zu, der persönliche Teil natürlich noch stärker. Gerade bei Smartphones birgt das für Nutzer die Gefahr, wiedererkannt zu werden.

Bleibt dann mit IPv6 die Anonymität im Internet auf der Strecke?

Grundsätzlich ist die Art der Kommunikation von Internetgeräten in beiden Protokollen gleich: So etwas wie die Rufnummernunterdrückung beim Telefon gibt es nicht. Bei IPv6 bieten aber sogenannte Privacy Extensions Sicherheit: Jedes Gerät kann neben der fest zugewiesenen Adresse auch immer wieder neue Adressen beziehen, die nur einen Tag lang gültig sind. Damit können Nutzer etwa beim Surfen im Netz nicht langfristig erfasst werden. Standard in den meisten Betriebssystemen.

Hintergrund: „IP-Adressen“ – Hinter IP-Adressen verbergen sich die technischen Anschriften des weltweiten Datenverkehrs. Diese weltweit eindeutigen Adressen sorgen dafür, dass eine E-Mail den richtigen Nutzer erreicht oder ein Browser die richtige Website aufruft. Im Gegensatz zu klassischen Adressen mit Straßen, Hausnummern und Postleitzahlen benutzt das Internetprotokoll (IP) nur Zahlen. Verständliche Internet-Adressen wie bundesregierung.de weisen im Hintergrund auf diese Zahlencodes.
Das Problem bei der bislang maximal zwölfstelligen Ziffernfolge: Die rechnerische Anzahl der Adressen ist sehr begrenzt – auf weltweit etwa vier Milliarden Adressen. Mit dem alten IPv4-Protokoll, das bisher unter der Motorhaube des Internets läuft, könnten damit noch nicht einmal Indien und China vollständig versorgt werden. Nur weil Adressen dynamisch verteilt und Leerläufe ausgenutzt werden, kommt noch immer jeder, der möchte, ins Netz. Mit dem neuen Standard IPv6 stehen 340 Sextillionen (eine 340 mit 36 Nullen) Adressen bereit.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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